Covid? Online? Krise? Egal. Der stationäre Handel will ausbauen.

Eine Umfrage unter deutschen Detailhändlern ergab Erstaunliches: Viele wollen expandieren. Sie setzen auf sichere Lagen in Fachmarktzentren und an Top-Standorten.

23.09.2022
image
Shopping zur Weihnachtszeit: Beständig gute Lagen sind ein wichtiges Kriterium für Neueröffnungen  |  Bild von: Heidi Fin on Unsplash
Courant normal wiederhergestellt: In Deutschland sind die Einzelhandelsketten nach dem Höhepunkt der Covid-Krise erneut auf Expansion getrimmt. Jede zweite wird Ende 2022 mehr Filialen haben als ein Jahr zuvor – trotz wachsender Sorgen um die Entwicklung der Inflation, um Konsumentenstimmung, Immobilienpreise, Lieferketten und E-Commerce.
Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Kölner EHI Retail Institutes. Je ein Viertel der Unternehmen wird 2022 die Zahl der Filialen entweder halten oder reduzieren.

Die Läden werden nicht grösser

Die durchschnittlichen Verkaufsflächen der einzelen Filialen werden sich laut der Umfrage nur wenig verändern. An grösseren Läden sind tendenziell Händler aus den Branchen Lebensmittel, Bäckerei, Drogerie, Gesundheit und Beauty sowie Bau- und Gartenmärkte interessiert. Mit weniger Quadrametern pro Standort wollen indessen die Branchen Schuhe und Accessoires kalkulieren, ferner der Möbelhandel sowie der Bereich Hobby und Freizeit.
  • Weniger Umsatz in den Innenstädten, mehr Umsatz am Stadtrand: Diese Verschiebung erweist sich als dauerhaft, so eine neue Studie.
Wer expandiert, sucht insbesondere sichere Lagen in Fachmarktzentren und sowie Top-Standorte in Oberzentren.
Offenbar ist also die Angst der Händler vor leeren Shopping Meilen nach dem Höhepunkt der Covid-Krise wieder gesunken.
Beliebt seien ferner Flächen in Bauten mit gemischter Nutzung (Mixed-Use), insbesondere wenn in derselben Überbauung Wohnungen, Restaurants und Arztpraxen vorhanden sind.

Discountartikel und Wertiges

Gefragt wurde auch nach der Art der Nutzung neuer Verkaufslokale. Hier gehen die Trends in gegensätzliche Richtungen. Zum einen sind Discountformate gefragt. Zum anderen erwarte die Kundschaft aber auch mehr Nachhaltigkeit und Regionales im Sortiment, so die Einschätzung.
Fazit der EHI-Studie: «Die Sparsamkeit besteht also manchmal auch darin, bewusst gute, langlebige Produkte oder hochwertige Lebensmittel zu kaufen.»
  • handel
  • shop design
  • warenhäuser & shopping centers
  • non-food
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Aldi Suisse: Back to the Kerngeschäft

Der Discounter strafft sein Angebot an Non-Food-Produkten beziehungsweise –Aktionen.

image

Competec holt Marketing-Chef in die Konzernleitung

Der ehemalige Migros-Manager Roman Reichelt übernimmt die neue Funktion des Chief Marketing & Communications Officers.

image

Einst Migros, jetzt Coop: Transgourmet schluckt Saviva

Der Gastro-Zulieferer wird mit allen Mitarbeitern von der Coop-Grosshandels-Tochter übernommen.

image

Wohnaccessoires: Depot beantragt Insolvenz

Der ehemaligen Migros-Deko-Tochter drohte in Deutschland offenbar die Zahlungsunfähigkeit.

image

Wenig Schwung im Schweizer Detailhandel

Vor allem die inländischen Online-Anbieter gerieten im ersten Halbjahr unter Druck.

image

Migros engagiert einen weiteren Top-Manager von aussen

Florian Decker kommt von Edeka in Hamburg. Er wird eine neue Direktion zur zentralen Beschaffung des M-Konzerns führen.