Migros back to normal: Klar weniger Umsatz 2022
Vor allem grenznahe Genossenschaften spürten von Januar bis Mai deutliche Einbussen.
20.06.2022Italien ist so nah: Burg von Bellinzona im Spiegel einer Migros-Filiale | Bild: Migros Ticino auf LinkedInCorona bot den Schweizer Detailhändlern einen ernsthaften Gebietsschutz: Das lässt sich aus neuen Daten aus dem Hause Migros folgern. Denn die Umsätz in grenznahen Migros-Genossenschaften waren im laufenden Jahr bislang deutlich, teils sogar drastisch tiefer als im gleichen Zeitraum 2021.
Konkret: Die Supermärkte der Migros Basel setzten 9,5 Prozent weniger um als von Januar bis Mai 2021. Bei der Migros Tessin betrug der Rückgang sogar 19,3 Prozent.
Abnormale Zeiten
Diese Zahlen vermeldet die «NZZ am Sonntag», die sich dabei auf ein internes Dokument beruft. Danach sanken die Umsätze der MGB-Läden in den ersten fünf Monaten 2022 um 6,6 Prozent. Am mildesten war die Entwicklung noch im Wallis und in Zürich (je minus 4,4 Prozent).
Ein Migros-Sprecher erklärte den Krebsgang in der «NZZ am Sonntag» mit dem Basiseffekt – also mit dem Spezialfall des Coronajahrs 2021, das der Migros allerlei Rückenwind beschert hatte.
«Sie vergleichen Zahlen mit einem absoluten Rekordjahr», so die Erklärung: Der Fokus der Kundschaft sei 2021 ein völlig anderer gewesen als in «normalen» Zeiten.
Regionalgenossenschaft / Bereich | Umsatz Januar bis Mai:
Veränderung ggn. Vorjahr |
Migros Aare | –6,1 Prozent |
Migros Basel | –9,5 Prozent |
Migros Genf | –6,0 Prozent |
Migros Luzern | –6,4 Prozent |
Migros Neuenburg-Freiburg | –6,3 Prozent |
Migros Ostschweiz | –6,8 Prozent |
Migros Tessin | –19,3 Prozent |
Migros Waadt | –6,3 Prozent |
Migros Wallis | –4,4 Prozent |
Migros Zürich | –4,4 Prozent |
Genossenschaften total | –6,6 Prozent |
Migros Online | –4,2 Prozent |
Quelle: Migros / «NZZ am Sonntag» |
Umgekehrt formuliert: Heute gehen die Leute zum Einkauf wieder lockerer in die Lombardei oder nach Baden-Württemberg.
Und heute geben sie ihr Geld wieder eher für einen Restaurant-Besuch aus – dafür braten sie nicht mehr so oft ein teures Filet in eigenen Pfanne wie 2021. Das zeigt sich im klaren Entwicklung des Fleisch- und Fisch-Umsatzes: Er ist um über 16 Prozent gesunken.
Obendrein kaufen Herr und Frau Schweizer auch nicht mehr ganz so oft digital ein: Migros Online verbuchte einen Umsatzrückgang von 4,2 Prozent.
Im Jahr 2021 war der Gesamtumsatz des MGB um 2,2 Prozent auf 28,8 Milliarden Franken gestiegen, im Corona-Jahr 2020 hatte das Plus sogar 4,4 Prozent betragen (auf 29,9 Milliarden Franken; allerdings sind diese Zahlen wegen Desinvestitionen nicht ganz vergleichbar).
- Migros Zürich: Durchschnittslohn bei 61'300 Franken
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Rossmann startet Schweiz-Expansion im Emmen Center
Die deutsche Drogeriekette wird noch dieses Jahr ein Geschäft mit rund 500 Quadratmeter Fläche und bis zu 15 Mitarbeitern eröffnen.
Bericht: Breuninger soll verkauft werden
Und Globus-Mutter Central Group habe Interesse am Mode-Warenhaus-Konzern aus Baden-Württemberg signalisiert.
Aldi Suisse: Back to the Kerngeschäft
Der Discounter strafft sein Angebot an Non-Food-Produkten beziehungsweise –Aktionen.
Competec holt Marketing-Chef in die Konzernleitung
Der ehemalige Migros-Manager Roman Reichelt übernimmt die neue Funktion des Chief Marketing & Communications Officers.
Migros Bio: Wo die Knospe drauf ist, ist Schweiz drin
Ausländische Bio-Angebote werden nicht mehr mit dem bekannten Knospen-Signet ausgezeichnet.
Einst Migros, jetzt Coop: Transgourmet schluckt Saviva
Der Gastro-Zulieferer wird mit allen Mitarbeitern von der Coop-Grosshandels-Tochter übernommen.