Milchverarbeiter Cremo will seine Transporte auslagern

Nach der Schliessung dreier Verarbeitungsbetrieb und der Thuner Filiale der Cremo-Vertriebsplattform Petit Cremier stehen nun auch die Transporte zur Disposition.

11.10.2023
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Cremo-Lastwagen vor der Vertriebszentrale | Bild: PD Cremo
Der Freiburger Milchverarbeiter Cremo will seine Transporte auslagern. Dazu wurden im Rahmen einer Ausschreibung acht nationale Logistikfirmen zur Teilnahme eingeladen, meldet das Unternehmen in einer Medienmitteilung. Die Sparmassnahme sei Teil des Transformationsprogramms CAP 2027 der Grossmolkerei.
Zur Lage von Cremo
Die Ausschreibung umfasse alle Transporte mit Ausnahme der Milchsammeltransporte, die «Gegenstand einer gesonderten Prüfung bilden» würden. Die Ausschreibung enthalte unter anderem «Bedingungen zum Schutz der betroffenen Mitarbeitenden», deren Zahl mit 50 angegeben wird. Vorgesehen seien die «Übernahme und Weiterbeschäftigung für mindestens ein Jahr zu den geltenden Bedingungen des Cremo-Gesamtarbeitsvertrages (GAV)».
Der Entscheid über eine allfällige Auslagerung soll im Laufe des Monats November erfolgen. Umsetzen will Cremo die Auslagerung im Laufe des ersten Quartals 2024.
Als Begründung gibt das Unternehmen die «technologische Entwicklung des Transportsektors und die wachsenden Erwartungen der Kunden» an. Der Transport der Milchprodukte werde immer komplexer und anspruchsvoller. «Wir stellen fest, dass es sehr schwierig geworden ist, die Wettbewerbsfähigkeit in diesem Bereich sicherzustellen», wird CEO Ralph Perroud zitiert. Der Transport stelle nur eine Nebentätigkeit dar. Auch «kommende Investitionen» würden die Frage einer Beibehaltung oder Auslagerung der genannten Transporttätigkeit aufwerfen.
Die Bereiche Lagerung und Vorbereitung Warenausgang an den drei Standorten Villars-sur-Glâne, Le Mont-sur-Lausanne und Sierre sowie die Milchsammeltransporte seien von einer allfälligen Auslagerung nicht betroffen.
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