Mondelez: Personal fordert 6 Prozent Lohnerhöhung

Die Toblerone-Fabrik in Bern legte letztes Jahr einen Produktionsrekord hin. Nun wollen die Angestellten eine Reallohn-Erhöhung.

1.03.2023
image
Aktion eines Personalvertreters bei Mondelez  |  Bild: PD Unia
6 Prozent mehr Lohn generell – das verlangen die Beschäftigten der Toblerone-Fabrik in Bern-Brünnen. Mit solch einer Lohnerhöhung könne die Teuerung von 2,8 Prozent und die Verteuerung der Krankenkassenprämien ausglichen werden, argumentiert die zuständige Gewerkschaft Unia. «Zudem braucht es nach mageren Jahren endlich eine generelle Reallohnerhöhung», so die Mitteilung weiter: «Die Beschäftigten verdienen einen Anteil an den Rekordumsätzen des Betriebs.»
In dieser Woche beginnen die Lohnverhandlungen für das Toblerone-Werk in Bern-Brünnen. Die Fabrik mit ihren 200 Beschäftigten sei hochprofitabel, so die Unia.
Die Gewerkschaft erinnert dabei daran, dass der Mutterkonzern Mondelez seinen Umsatz letztes Jahr um rund 10 Prozent auf 31 Milliarden Dollar steigern konnte – und dass er einen Reingewinn von 2,7 Milliarden verbuchte (allerdings bedeutete dies wegen der steigenden Kosten gegenüber 2021 einen Rückgang um fast einen Drittel).

Vierschicht-Betrieb, 7 Tage pro Woche

Kurz: Hier tut sich die Frage der Lohn-Preis-Spirale auf. Auf der anderen Seite kann die Belegschaft in Bern-Brünnen für sich beanspruchen, letztes Jahr für einen Produktionsrekord gesorgt zu haben: Wie die Unia weiter betont, wurde die Produktion auf einen Vier-Schicht-Betrieb umgestellt. Sie läuft jetzt sieben Tage in der Woche – was für die Angestellten mehr Druck bedeutet: Sie hätten kaum mehr freie Wochenenden, ständige Wechsel zwischen Früh-, Spät- und Nachtschicht, erschwerte Planbarkeit des Privatlebens und dadurch eine gesundheitliche Belastung.
Eine Petition an die Geschäftsleitung für höhere Löhne sei in kürzester Zeit von 105 Beschäftigten namentlich unterzeichnet worden: «Dass sich derart viele Kolleginnen und Kollegen auf diese Art exponieren, zeigt, dass die Belegschaft geeint hinter der Forderung steht.» —

  • food
  • mondelez
  • glacé & schokolade
  • hr
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Kultiviertes Fleisch käme den Wenigsten auf den Teller

In der Schweiz gibt es enorme Widerstände gegenüber Neuerungen wie In-vitro-Food und Pilzkaffee. Wie können Handel und Industrie also reagieren? Das GDI hat Vorschläge.

image

CosMc's: McDonald's startet neues Restaurant-Format

Noch ist wenig bekannt über das Spin-off des Fast-Food-Riesen, nur soviel: McDonald's setzt auf Kaffeekreationen, Limonaden und gesunde Sandwiches.

image

In den Migros-Outlets gibts auch Fleisch

Die Outlets der Migros Luzern bieten nicht nur Kleider oder Deko-Artikel der Vorsaison, sondern auch Brot vom Vortag – und jetzt auch tiefgefrorenes Fleisch.

image

Café-Crème-Index: Starker Preisanstieg, neuer Rekord

Im Schnitt bezahlte man 2023 in den Cafés und in der Gastronomie nun 4,49 Franken pro Tasse.

image

Fenaco: Wohl doch nichts mit Teuerungs-Ausgleich

Die Gewerkschaften und die Personalkommissionen bezeichnen die Lohnverhandlungen als gescheitert.

image

Bitte nicht verwechseln: Das sind zwei verschiedene Getränke

Die Davoser Brauerei Monsteiner bekam es mit dem US-Konzern Monster Energy zu tun.