Nestlé lauert auf Übernahme-Chancen

«Es ist eindeutig so, dass wir die grössten Chancen im Bereich kleiner und mittelgrosser Zukäufe sehen», sagt CEO Mark Schneider in einem Interview.

4.10.2022
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Nestlé-Konzernsitz in Vevey   |   Bild: PD
Nestlé sucht intensiver nach Unternehmen – respektive nach Kaufobjekten: Dies legte das Management unter Mark Schneider in den letzten Jahren schon mehrfach offen.
Nach den Erschütterungen der letzten Wochen und Monate sollten sich nun also reihenweise neue Chancen ergeben – Unternehmen, die in Not geraten; Konzerne, deren Börsenkurs gesunken ist; Startups, die den Exit suchen.
Doch für Konzernchef Mark Schneider ist es zumeist immer noch zu früh: «Im Moment haben wir aber noch eine Situation, die man häufig in den ersten sechs bis zwölf Monaten in fallenden Märkten sieht: Die neue Realität ist bei den potenziellen Verkäufern noch nicht angekommen», sagte Schneider in einem Interview mit «The Market».

«In jedem Geschäftsbereich»

«Sie orientieren sich immer noch an Börsenwerten, wie wir sie im letzten Herbst gesehen haben. Und dann denken sie, sie könnten zu diesen Bewertungen verkaufen. Zu diesen Preisen wollen wir aber nicht mehr gerne kaufen.»
Deshalb sei Nestlé noch zurückhaltend. Das Kauf-Interesse des Konzerns richtet sich vor allem auf die strategischen Wachstumsbereiche Kaffee, Pet Care und Health Science. Doch im «Market»-Interview stellt der Konzernchef auch klar, dass er «in jedem Geschäftsbereich von Nestlé» zu Zukäufen bereit sei.
  • «Sie werden von uns noch viele Efforts sehen». Nestlé-Chef Mark Schneider äusserte sich erstmals seit der Lancierung von Coffee B zur Zukunft der Nespresso-Kapseln.
Das Management sei «über die gesamte Bandbreite des Portfolios willig, bei Gelegenheiten zu investieren.»
Es sei aber klar, dass Nestlé die grössten Chancen im Bereich kleiner und mittelgrosser Zukäufe sehen. «Das kann durchaus in den Bereich von mehreren Milliarden Franken gehen, beispielsweise bei den Lizenzen», so Schneider auf Nachfrage.
Als Beispiel einer erfolgreichen «mittleren» Akquisition nannte er die Starbucks-Kaffeemarken, für die Nestlé vor vier Jahren 7,15 Milliarden Dollar bezahlte.
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