Nestlé-CEO: Pizza-Geschäft benötigt «Neuerfindung» – Börsengang möglich
Mark Schneider begründet die Auslagerung des Tiefkühl-Pizza-Bereichs mit einem erhöhten Bedarf an Wandel. Auch ein Börsengang sei denkbar.
26.04.2023letzte Aktualisierung: 29.04.2023Mark Schneider, Nestlé-CEO | Bild: PD Nestlé
Das Geschäft mit Tiefkühlpizzen erfordere «in kurzer Zeit ein erhebliches Mass an Neuerfindung und eine stärkere Art der Umgestaltung»: So begründet Nestlé-CEO Mark Schneider die Partnerschaft mit dem französischen Private-Equity-Unternehmen PAI Partners in diesem Bereich.
Vor einer Woche gab Nestlé die Auslagerung seiner europäischen Geschäftsaktivitäten im Bereich Tiefkühlpizza an das neue Joint-Venture bekannt. Das Vorgehen erfolgt analog zur Zusammenlegung der Glacé-Fabrikation mit PAI im Jahr 2016, aus dem der heutige Eis-Riese Froneri Schöller entstanden ist.
«Möglicher Börsengang»
Nun zog Mark Schneider in einem Mediengespräch Parallelen zum damaligen Joint-Venture, wie das Branchenmedium «Just Food» berichtet. Die Partnerschaft im Pizza-Bereich sei «ein kreativerer Ansatz, der durch privates Beteiligungskapital und starke Anreize zur Neupositionierung des Geschäfts unterstützt wird».
Nestlé habe das im Glacégeschäft gesehen: «Mit unserer jetzigen geringeren Beteiligung am Speiseeisgeschäft läuft es wesentlich besser als mit einer vollständigen Beteiligung wie vor 2016. Eine ähnliche Situation sehen wir jetzt bei der Tiefkühlpizza in Europa entstehen.»
Das schliesse «eine Menge Möglichkeiten für die Zukunft» ein. Und: «Dazu gehört auch ein möglicher Börsengang. Ich sehe dabei nicht so sehr eine Kombination aus Froneri und Pizza. Das ist eine der Optionen, aber es ist nicht die übergreifende Logik hier.»
Premium-Stellung von Brands als Ziel
Ein Konzern wie Nestlé sei am besten geeignet, «wenn es um die geduldige Vergrösserung von Geschäften geht, die über lange Zeiträume hinweg auf stabile Weise wachsen. Denken Sie an Haustierpflege, denken Sie an Instantkaffee.» Im Vergleich dazu sei für das Geschäft mit Tiefkühlprodukten «ein kreativerer Ansatz, der durch privates Beteiligungskapital und starke Anreize zur Neupositionierung des Unternehmens unterstützt wird, (...) besser geeignet».
Vieles habe mit der Frage zu tun: «Sind es nur ein paar Feinheiten in der Marketingpositionierung, die wir selbst vornehmen können?» Schneider erinnert an «gescheiterte Versuche zur Premiumentwicklung in der Vergangenheit».
Daher erkenne er für den Bereich Tiefkühlpizza in Europa «Möglichkeiten mit einem kreativeren und radikaleren Ansatz, der normalerweise von Private Equity eingebracht wird». In vielen Fällen habe Nestlé die Absicht, «diesen Wert selbst zu schaffen». Bei TK-Pizzen aber sei «die Zusammenarbeit mit einer Private-Equity-Firma, die etwas von Corporate Partnering versteht, auch für die Nestlé-Aktionäre sehr sinnvoll ist».
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