Nestlé: Grössere Umbesetzung in Europa

Neue Chefs in Frankreich, Grossbritannien und Deutschland – ehemalige Schweiz-Chefin Muriel Lienau übernimmt französischen Markt.

18.01.2023
image
Frankreich-Chefin und GB-Chef: Muriel Lienau, Richard Watson  |  Bild: PD
Gestern wurde bekannt, dass Nestlés Deutschland-Chef sein Amt nach drei Jahren abgibt: Marc-Aurel Boersch verlasse das Unternehmen auf eigenen Wunsch: Er wolle seine berufliche Karriere früher beenden, «um mehr Zeit für neue, private Perspektiven zu finden», so die Erklärung.
Als Nachfolger präsentierte Nestlé Alexander von Maillot, 51, derzeit Senior Vice President in der Strategic Business Unit für das globale Süsswaren- und Glacé-Geschäft in der Konzernzentrale in Vevey.
image
Marc-Aurel Boersch, Alexander von Maillot  |  PD
Fast zeitgleich wurde in Frankreich bekannt, dass Länderchef Christophe Cornu abgelöst wird (hier, hier): Er wird im März ersetzt durch Muriel Lienau. Sie ist derzeit CEO von Nestlé Waters. Lienau wird président-directeur général von Nestlé France, so wie dies Cornu seit Juli 2018 ist.
Cornu wechsle derweil im Rahmen von Nestlé Europa auf die Rolle eines «Chairman» für Frankreich.

Stefano Agostini, Head of Confectionery Europe

Ebenfalls fast zeitgleich veröffentlichte Nestlé in Grossbritannien eine Mitteilung, in der ein weiterer wichtiger Führungswechsel angekündigt wurde: Richard Watson wird CEO von Nestlé UK und Irland. Er löst Stefano Agostini ab, der als Head of Confectionery für den europäischen Markt in die Zentrale wechselt. Der ehemalige Sanpellegrino-Chef amtierte seit Juni 2017 als CEO im britischen Hauptquartier in Gatwick.
image
Christophe Cornu, Stefano Agostini  PD
Bei Richard Watson handelt es sich um einen länder-internen Wechsel: Der neue CEO betreute in den letzten sechs Jahren als Director Nestlé Confectionery für Nestlé UK und Irland Marken wie KitKat und After Eight. Watson arbeitet schon seit 1996 für Nestlé, er begann seine Karriere bei Purina.

«Reguläre Nachfolgeplanung»

Hierzulande am bekanntesten ist Muriel Lienau: Sie war – nach Nelly Sachs – die zweite Schweiz-Chefin in der Geschichte von Nestlé. Die französische Managerin stieg 1991 als Markenverantwortliche bei Nestlé in Deutschland ein. In ihrer Karriere war sie unter anderem auch Marketingchefin von Cereal Partners Worldwide Deutschland, Informations- und Marketingchefin von Nestlé Deutschland, Dolce-Gusto-Verantwortliche von Nestlé Frankreich sowie Vertriebs- und Marketing-Chefin bei Nestlé Waters. Nach ihrem Engagement als Schweiz-Chefin (ab 2018) avancierte sie 2020 zur CEO von Nestlé Waters.
Ob hinter der parallelen Umbesetzung in den drei europäischen Hauptmärkten auch eine strategische Absicht steht, wollte Nestlé nicht kommentieren. «Personelle Wechsel in Führungspositionen sind Teil der regulären Nachfolgeplanung und werden häufig zu Beginn des Jahres angekündigt», so eine Sprecherin des Unternehmens.
  • food
  • industrie
  • nestlé
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

And the Winner is ... alkoholfreies Bier aus Uster

Die vierte Ausgabe des Swiss Beer Award prämierte 165 Biere. Darunter exotische Gebräue wie Sauerbier oder Pflanzenbier – und trendige ohne Promille.

image

Nestlé bekommt neuen Europa-Chef

Der CEO der Zone Europa, Marco Settembri, geht in Pension. Sein Nachfolger wird Guillaume Le Cunff, aktuell CEO von Nespresso.

image

Zwei Preisvergleiche, unterschiedliche Resultate

Zeitschriften und TV-Sendungen im Dienste der Konsumenten lieben Preisvergleiche. Nicht immer kommen sie zum gleichen Resultat – und Coop ist nicht immer am teuersten.

image

Amtlich bestätigt: Schweizer Wein ist immer beliebter

Das Bundesamt für Landwirtschaft gab heute die neusten Zahlen zum Weinkonsum bekannt – und die sind durchaus süffig für die heimische Produktion.

image

Emmi übernimmt Molkerei in Brasilien – von Coca-Cola

Die brasilianische Tochtergesellschaft der Emmi-Gruppe bekam die Mehrheitsbeteiligung an Verde Campo zu einem nicht genannten Preis.

image

Trotz Hitzesommer nur mässig Lust auf Glacé

Rund 57 Millionen Liter industriell hergestelltes Speiseeis wurden 2023 hierzulande konsumiert. Ein Minus von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.