Nestlé baut Personal ab – wegen Eigenmarken-Konkurrenz
Die Ländergesellschaft in Spanien begründet die Entlassung von 120 Mitarbeitern mit dem Trend zu Hausmarken bei Detailhändlern und Konsumenten.
12.07.2023Mit Spannung blickt die Konsumgüterbranche der Bekanntgabe der Halbjahresergebnisse des Schweizer Konzerns Nestlé am 27. Juli entgegen. Bereits Ende April warnte Finanzchef Francois-Xavier Roger gemäss «Finanz und Wirtschaft»: «Wir sind mit Blick auf die Zukunft sehr vorsichtig, da wir einen gewissen Druck auf die Verbraucher sehen.» Dahinter liegt auch die Befürchtung, dass die Konsumenten noch stärker auf günstigere White-Label-Produkte umsteigen und die teureren Markenerzeugnisse wie Nespresso, KitKat oder Nesquik schmähen.
Dass sich dieser Trend direkt auf die Beschäftigungslage beim Multi niederschlagen kann, macht eine Ankündigung von Nestlé Spanien über die Streichung von 120 Stellen am Hauptsitz bei Barcelona klar. «Die Konsumenten sind immer weniger bereit, höhere Preise zu zahlen», lässt das Unternehmen in spanischen Medien verlauten (hier, hier), «und es gibt eine klare Tendenz zu Eigenmarken.» In diesem Zusammenhang sei es «unerlässlich, eine agilere, effizientere und wettbewerbsfähigere Organisation zu schaffen, die auf die neue Realität zugeschnitten ist».
Nestlé beschäftigt in Spanien insgesamt 4'500 Mitarbeiter. Die Entlassungen betreffen nur den Hauptsitz von Nestlé in Esplugues de Llobregat sowie das Verkaufsteam und das Vertriebszentrum in Guadalajara. Das Abbauprogramm mit Sozialplan soll «nach dem Sommer» abgeschlossen sein.
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