Neues Projekt: Laborfleisch soll vom Bauernhof kommen

Eine holländisch-deutsche Initiative will Bauernhöfe als ideale Produktionsstätten für kultiviertes Fleisch positionieren. Und sucht dazu Sponsoren.

28.09.2022
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Leben und leben lassen: Landwirt und seine Tiere | Bild von: Steven Weeks on Unsplash
Wer für Laborfleisch einsteht, muss sich überlegen, wo dieses hergestellt werden soll. In Fabriken an den Autobahnringen von Grosstädten? Oder auf irgendwelchen Industriebrachen?
Die holländisch-deutsche Gruppe Respectfarms hat eine bessere Idee: auf Bauernhöfen. Das Laborfleisch (mit)erfunden hat Willem van Eelen (1923-2015). Die Idee vom Bauernhof als Fleischlabor stammt von seiner Tochter Ira van Eelen.
Denn für sie und ihre Mitstreiter von Respectfarms steht fest: Bauernhöfe sind der ideale Ort, um das Kunstfleisch zu züchten. Hier gibt es die Tiere, die man für die Biopsien benötigt. Biopsien sind nötig, um Stammzellen zu entnehmen. Stammzellen sind nötig, um Laborfleisch überhaupt wachsen zu lassen.
Und schliesslich: Das Nährmedium für das Fleisch ist heute ebenfalls noch immer tierischen Ursprungs, nämlich fötales Kälberserum, das aus der Schlachtung der Tiere stammt. (Inzwischen wird an «veganen» Nährlösungen geforscht, mehr dazu hier.)
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Zeichnung eines «zellulären» Landwirschaftsbetriebs | Bild: PD Respectfarms
«Respectfarms möchte der erste Landwirtschaftsbetrieb für kultiviertes Fleisch weltweit werden», lautet denn auch der Anspruch der Initiantengruppe, die sich aus Wissenschaftern, Landwirtschaftexperten und Managern zusammensetzt.
Noch werden Sponsoren gesucht, doch bereits 2023 sollen Machbarkeitsstudien für «das Design» eines «zellulären» Bauernhofes verfasst werden.
Co-Initantin Ira van Eelen gibt sich überzeugt, dass die Menschen in der Landwirtschaft als Lebensmittelproduzenten über alles verfügen, was für die kultivierte Fleischproduktion erforderlich sei. «Wir werden das Nährmedium nicht auf einem anderen Kontinent anbauen, wenn dies lokal hier möglich ist.»
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