Österreich: Supermärkte müssen Einkaufspreise offen legen

Die Regierung in Wien legte ein Anti-Inflations-Paket vor. Eine Kernidee dabei: Transparenz soll den Preisdruck erhöhen.

10.05.2023
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Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) mit Vizekanzler Werner Kogler (Grüne, l.) bei der Präsentation von Entlastungsmassnahmen  |  Bild: Christopher Dunker, BKA
Die Inflation und die so genannten «Übergewinne» sind auch ein grosses Thema im Nachbarland Österreich. Zur Bekämpfung hat die Regierung unter Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) nun ein Paket geschnürt und heute verkündet.
Dazu gehört, dass die Lebensmittel-Handel zu mehr Transparenz verpflichtet wird – was wiederum einen gewissen Druck erzeugen soll.
Konkret will die Regierung in Wien künftig die Einkaufspreise des Lebensmittelhandels bei ausgewählten Produkten veröffentlichen.

Gebührenstopp der öffentlichen Hand

Weiter müssen der Händler bekannt geben, welche Mengen an Lebensmitteln sie gemeinnützigen Organisationen spenden – und wie viele Lebensmittel vernichtet wurden. Es geht dabei um den Verdacht, dass Preise künstlich hoch gehalten und allzu hohe Margen abgeschöpft werden.
In Österreich lag die Lebensmittelinflation im März 2023 – verglichen mit dem Vorjahresmonat – bei 14,5 Prozent.
Das Anti-Inflations-Paket der Regierung Nehammer enthält noch diverse andere Punkte. Dazu gehört ein Gebührenstopp des Staates. Dieser wiederum soll – auf der anderen Seite –  durch eine gesteigerte Gewinnabschöpfung bei Energieversorgern kompensiert werden.
Nicht weiterverfolgt wird die (in Ländern wie Spanien und Portugal umgesetzte) Idee, die Mehrwersteuer auf Lebensmittel drastisch zu senken
  • Mehr / Quellen: ORF, «Der Standard», Wirtschaftskammer Österreich.

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