Meatless Farm am Ende: Marktbereinigung bei Fleischersatz
Der Plantbased-Hersteller aus Grossbritannien entlässt alle Mitarbeiter. Das Unternehmen suchte zuletzt verzweifelt nach Geldgebern.
12.06.2023Einst – vor drei Jahren – waren die Fleischersatzprodukte von Meatless Farm auch in der Schweiz, bei Coop, erhältlich. Sie schieden dann rasch wieder aus dem Sortiment und wurden durch Schweizer Konkurrenzprodukte ersetzt. Nun streicht der britische Hersteller, der 2022 laut einer Schätzung einen Umsatz von rund 30 Millionen Franken erzielt haben soll, die Segel.
Sechs Jahre nach seiner Gründung scheiterte das Unternehmen an fehlendem Investorengeld. Die in all den Jahren – unter anderem per Crowdfunding – gesammelten 40 Millionen britische Pfund reichten nicht aus, um dessen gewagte Expansion nach Nordamerika, China und die Vereinigten Arabischen Emirate zu finanzieren.
Weitere 40 Millionen wären nötig gewesen, um Meatless Farm vor der Insolvenz zu retten. Das Unternehmen hatte 2021 und 2022 allerdings Verluste in Höhe von 15 beziehungsweise 23 Millionen Pfund gemacht, wie das Branchenmedium «The Caterer» weiss.
Die Produkte der Firma waren zuletzt in den britischen Supermärkten von Sainsbury’s, Morrisons und Co-op erhältlich, zudem in 600 Filialen des Bio-Marktes Whole Foods, wie das britische Nachhaltigkeits-Portal «Green Queen» schreibt.
Im letzten halben Jahr versuchte Meatless Farm, die Preise seiner Produkte zu senken – angesichts der hohen Inflation, die allgemein zum Kriechgang der Plantbased-Branche beigetragen hat. Die Insolvenz des britschen Herstellers sei «ein Symptom für eine Kategorie, die sich konsolidiert», so Co-CEO Andy Shovel vom Konkurrenten «This». Damit wüchsen die Chancen für Produkte von «wirklicher Qualität».
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