Shopping-Stadt Luzern: Weniger Ketten-Geschäfte, mehr lokale Läden

Die Mieten für Verkaufsflächen sind im letzten Jahr wieder gestiegen – insbesondere im Top-Segment.

26.09.2022
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Innenstadt von Luzern  |  Bild von: Bao Menglong on Unsplash
In der Stadt Luzern sind die Mietpreise für Verkaufsflächen 2021 wieder gestiegen. Konkret: Die Medianmiete für ausgeschriebene Ladenflächen erreichte 485 Franken pro Quadratmeter – verglichen mit 401 Franken im Jahr davor. Eine Rolle spielte allerdings, dass 2021 vermehrt Angebote in der Altstadt ausgeschrieben wurden, wo das Preisniveau höher liegt.
An der Spitze – im Segment der teuersten 10 Prozent – lag der Quadratmeterpreis für Ladenflächen letztes Jahr bei 1'181 Franken. Nach einem Rückgang im Coronajahr 2020 wurde also wieder das Niveau von 2019 erreicht; allerdings blieben die Top-Ladenmieten immer noch deutlich unter den Höchstwerten von über 1'330 Franken pro Quadratmeter (erreicht 2015 und 2017).
Dies besagt ein Monitoring, das für die Stadtregierung erarbeitet wurde. Seit 2018 lässt Luzern durch die Firma ImmoCompass die Mietpreisentwicklung und den Branchenmix der Verkaufsflächen aufzeichnen. Nun liegen die Zahlen für 2021 vor.
  • Stadt Luzern / ImmoCompass: «Monitoring Branchenmix der Verkaufsflächen in Luzern – 2021», September 2022.
Das Monitoring fusst auf den Immobilieninseraten. Es zeigt weiter, dass bei den 10 Prozent der günstigsten Verkaufsflächen die Mietpreise 2021 wieder sanken (nachdem sie 2020 etwas gestiegen waren). Sie lagen in diesem Segment bei 219 Franken pro Qudratmeter.
Wenig erstaunlich ist, dass die Medianmiete in der Tourismusstadt Luzern verglichen mit anderen Schweizer Städten deutlich höher ist. Der Abstand vergrösserte sich 2021 etwas: Denn in den Vergleichsstädten – etwa Lugano, Lausanne, St. Gallen – sanken die Mietpreise für Shops letztes Jahr immer noch leicht.

Mehr Hin und Her

Auf der Basis des Retail Atlas Schweiz (der ebenfalls von ImmoCompass erarbeitet wird) zeigt der Luzerner Bericht, dass letztes Jahr 98 Filialen schlossen – während 95 Shops neu aufgingen. Die Netto-Veränderung war also gering. Doch dahinter stand durchaus eine grössere Dynamik. Zum Vergleich: 2020 wurden in der Leuchtenstadt 36 Filialen geschlossen und 19 eröffnet.
Unterm Strich massen die Analytiker nun 1’434 Detailhandelsfilialen in Luzern. Das Angebot ist damit dichter als in den Vergleichsstädten Lausanne, Bern, Winterthur, St. Gallen, Lugano und Biel; konkret liegt das Plus bei knapp 13 Prozent
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Ladenmix: Anzahl Filialen pro 10'000 Einwohner – Luzern im Vergleich2021. Quelle: Retail Atlas. Grafik: ImmoCompass.
Speziell ausgeprägt ist der Anteil im Bereich Mode und Schönheit – obschon gerade hier letztes Jahr am meisten Filialen eingingen: 26 Läden machten ihre Türen für immer zu; auf der Plus-Seite standen 14 neue Fashion- und Beauty-Shops.
Überdurchschnittlich war die relative Zunahme des Luzerner Angebots auch bei Läden des periodischen Bedarfs (mit Supermärkten und kleinen Express-Shops) sowie bei Dienstleistungen.
Beim Verhältnis von Ketten und lokalem Detailhandel zeigt sich, dass der Anteil an örtlichen Anbietern in der Stadt Luzern mehr als doppelt so gross ist wie der Anteil an Ketten. Zudem waren die lokalen Einzelfilialen im 2021 stabiler, so der Bericht: Bei den Ketten kamen 27 Schliessungen auf 21 Neueröffnungen; bei den lokalen Einzelfilialen gab es indessen einen kleinen Zuwachs.
  • handel
  • non-food
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