Stille Nacht: Schweizer Retail-Experten erwarten glanzloses Weihnachts-Geschäft

Erstaunlich viele Shopping- und Retail-Profis freunden sich mit der Idee an, die Weihnachtsbeleuchtung 2022 herunterzufahren.

16.09.2022
image
Weihnachtsbeleuchtung: Darf's auch mal ein bisschen weniger sein?  |  Bild von: Marina Khrapova on Unsplash
Die Konsumstimmung ist eher trübe, und die Menschen werden sich in der Adventszeit eher zurückhalten beim Shopping: Dies die Erwartung vieler Retail-Experten.
Bei einer Erhebung des Swiss Council of Shopping Places gaben 52 Prozent der Befragten an, dass sie beim stationären Handel wegen der drohenden Energiekrise mit einer negativen Konsumstimmung rechnen. — Oder in Umsatzzahlen:
  • Lediglich 14 Prozent der befragten Profis erwarten, dass die Ladengeschäfte dieses Jahr bessere Verkäufe erreichen werden als im Weihnachtsgeschäft 2021.
  • Rund 45 Prozent prognostizieren hingegen einen Geschäftsgang auf Vorjahresniveau.
  • Und rund 41 Prozent befürchten einen Rückgang.
Bemerkenswert ist, dass der Online-Handel etwas zuversichtlicher taxiert wird als der stationäre Bereich.
  • Hier erwartet nur ein Drittel einen Einfluss der Grosswetterlage auf das weihnachtliche Kaufverhalten (35 Prozent – und nicht wie beim stationären Bereich gut die Hälfte).
  • Und hier prognostizieren immerhin 27 Prozent der Studienteilnehmer einen Umsatzzuwachs,
  • während lediglich 33 Prozent einen Rückgang im Vergleich zu 2021 voraussagen.
Im Rahmen der Erhebung befragte der Swiss Council of Shopping Places über 100 Expertinnen und Experten, die sich beruflich mit Handel, Gewerbeimmobilien- und Shopping-Centers sowie den Innenstadt-Geschäften auseinandersetzen.

Die Weihnachtslicht-Frage

Ein weiteres Ergebnis, das manche überraschen mag: Immerhin ein gutes Viertel der (retail-nahen) Befragten spricht sich dafür aus, diesmal gänzlich auf die Weihnachts-Beleuchtung in Stadtzentren und Einkaufsstrassen zu verzichten. Und ein gutes Drittel ist der Meinung, dass zumindest die Shoppingcenter und Warenhäuser ohne Adventslichter über die Vorweihnachtszeit kommen sollten.
Allerdings: Eine deutliche Mehrheit wünscht sich dann doch, dass Beleuchtungen höchstens im Umfang oder in der Dauer reduziert werden – aber keinen Verzicht. Zwei Drittel der Studienteilnehmer (62 Prozent) befürwortet solche kleineren Beschränkungen in Stadtzentren und Einkaufsstrassen; gut die Hälfte (55 Prozent) erachtet solche Massnahmen bei Shoppingcentern und Warenhäusern als sinnvoll.
Und rund 11 Prozent der Shopping- und Retail-Profis ist der Meinung, dass überhaupt nicht auf die Beleuchtung verzichtet werden sollte.
Die Aussagen basieren auf der Expertenbefragung des Swiss Council of Shopping Places – Schweizer Community für Handel, Gewerbeimmobilien, Shoppingcenter und Innenstädte. Die komplette Studie wird am 11. Retail Forum Switzerland vom 8. November 2022 präsentiert.
Zum Programm und zur Anmeldung

Konsider ist Medienpartner des Retail Forum Switzerland 2022.
  • handel
  • konjunktur
  • non-food
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Patrick Schmollinger ist Head of Central Europe bei Mammut

Der Schweizer Hersteller von Bergsportartikeln ernannte den bisherigen Verkaufschef von Uvex Sports zum Vertriebsleiter für die DACH-Länder und Italien.

image

Marc O'Polo führt Schweizer Filialen neu in Eigenregie

Der deutsche Modehändler mit schwedischen Wurzeln übernimmt die Schweizer Geschäfte vom bisherigen Distributionspartner Bollag-Guggenheim.

image

Schrumpflation: Auch Edeka plant Preis-Pranger

Die Idee von Carrefour zieht Kreise. Man wolle «die Kunden auf das Thema aufmerksam machen», heisst es in Deutschland.

image

Die EU erschwert Greenwashing mit neuem Gesetz

Angaben wie «grün», «umweltfreundlich» oder «biologisch abbaubar» auf Packungen und in der Werbung werden verboten, wenn sie nicht eindeutig nachweisbar sind.

image

Produktentwicklung: KI ist besser als der Mensch – viel besser

Eine US-Business-School verglich die Entwicklung von Produktideen durch Menschen und durch ChatGPT. Das Resultat war sonnenklar.

image

Aldi Suisse: 500 Produkte wurden billiger

Dabei stieg die Neukunden-Zahl. Und es stieg der Umsatz mit Aldis Bio-Eigenmarken.