Tchibo plant grösseren Stellenabbau

Nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2022 dürften beim deutschen Kaffee- und Handels-Konzern etwa 300 Jobs verschwinden.

7.06.2023
image
Bild: PD
Der deutsche Handels- und Kaffeekonzern Tchibo streicht rund 300 Stellen. Dies bestätigte ein Sprecher, nachdem «Die Welt» darüber berichtet hatte. Teils werden Standorte geschlossen, teils verschwinden Jobs in der Verwaltung in Hamburg.
«Nach einem deutlichen Personalaufwuchs während der Pandemie werden wir damit die Strukturen wieder auf das Vor-Corona-Niveau zurückführen», so der Sprecher gegenüber dem «Handelsblatt».
Kündigungen seien nicht ausgeschlossen. Allerdings sollten die Stellen vor allem durch die Streichung unbesetzter Positionen, durch das Auslaufen von Zeitverträgen und durch natürliche Fluktuation abgebaut werden.
Es ist die erste grössere Stellenstreichung bei Tchibio seit der Jahrtausendwende. Das norddeutsche Familien-Unternehmen beschäftigt rund 7'100 Personen in Deutschland und 11'200 Angestellte weltweit.

Keine Lohnerhöhungen

Wie «Die Welt» unter Berufung auf ein internes Schreiben weiter berichtet, friert Tchibo dieses Jahr auch die Löhne ein: «Leider lassen die Unternehmenszahlen eine Anpassung der Gehälter in diesem Jahr nicht zu», schrieben Personalchefin Julia Brass und CEO Werner Weber im Memo. Die Belegschaft wisse, dass 2022 «finanziell gesehen das schlechteste Jahr in der fast 75-jährigen Firmengeschichte» gewesen sei, so «Die Welt».
Den Schweizer Standort betrifft das nicht. Hierzulande betreibt Tchibo rund 40 Niederlassungen mit etwa 350 Angestellten. Bekannt ist, dass das Unternehmen die heutige Filiale an der Bahnhofstrasse in Brugg aufgibt. «Die Tchibo Schweiz AG überprüft jährlich sämtliche Mietverträge. Jeder Standort wird dabei nach wirtschaftlichen Kriterien sorgfältig geprüft. Auch neue werden angesehen», erklärte das Unternehmen dazu gegenüber der «Aargauer Zeitung».
Tchibo schätze den Standort Brugg sehr und werde sich – im Fall eines Wegzugs von der Bahnhofstrasse – bemühen, einen Ersatz zu finden.
  • kaffee
  • handel
  • food
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

And the Winner is ... alkoholfreies Bier aus Uster

Die vierte Ausgabe des Swiss Beer Award prämierte 165 Biere. Darunter exotische Gebräue wie Sauerbier oder Pflanzenbier – und trendige ohne Promille.

image

Nestlé bekommt neuen Europa-Chef

Der CEO der Zone Europa, Marco Settembri, geht in Pension. Sein Nachfolger wird Guillaume Le Cunff, aktuell CEO von Nespresso.

image

Zwei Preisvergleiche, unterschiedliche Resultate

Zeitschriften und TV-Sendungen im Dienste der Konsumenten lieben Preisvergleiche. Nicht immer kommen sie zum gleichen Resultat – und Coop ist nicht immer am teuersten.

image

Amtlich bestätigt: Schweizer Wein ist immer beliebter

Das Bundesamt für Landwirtschaft gab heute die neusten Zahlen zum Weinkonsum bekannt – und die sind durchaus süffig für die heimische Produktion.

image

Migros-Start-up Yuno: Tod in Raten

Das Mietportal für elektronische Devices ist laut MGB offiziell nicht eingestellt. Es schläft nur.

image

Emmi übernimmt Molkerei in Brasilien – von Coca-Cola

Die brasilianische Tochtergesellschaft der Emmi-Gruppe bekam die Mehrheitsbeteiligung an Verde Campo zu einem nicht genannten Preis.