Thunfisch: Die Schweiz ist MSC-Weltmeister
Der Anteil an nachhaltig genutztem Fisch ist hier auch massiv höher als in den anderen deutschsprachigen Ländern.
1.05.2023Bild: kate estes on Unsplash von: on UnsplashIn der Schweiz ist der Thunfisch – gemeinsam mit dem Lachs – der beliebteste Speisefisch: Der Pro-Kopf-Konsum liegt bei etwa 1,3 Kilogramm pro Jahr. Der Wert liegt damit etwa gleich hoch wie in Österreich, allerdings deutlich tiefer als in Deutschland, wo letztes Jahr durchschnittlich 1,7 Kilo Thunfisch gegessen wurden (was notabene nach 2,3 Kilo im Vorjahr 2021 ein deutlich sinkender Wert war).
Gross ist aber ein anderer Qualitätsunterschied: Hierzulande achten die Händler und Kunden massiv stärker auf Nachhaltigkeit. Denn 81 Prozent des in der Schweiz verkauften Thunfischs trägt das MSC-Label. In Deutschland ist der Wert mit 45 Prozent etwa halb so hoch, in Österreich erreicht er sogar bloss magere 18 Prozent.
Grafik: MSC
Diese Zahlen veröffentlichte der zuständige Marine Stewardship Council – abgekürzt MSC – aus Anlass des «Welt-Thunfischtags» am 2. Mai. Die Vereinten Nationen rufen diesen Gedenktag seit 2016 jährlich aus, um für die Bedeutung (und Gefährdungen) des beliebten Speisefischs zu sensibilisieren.
Das MSC-Label wird zwar immer wieder mal kritisiert (weil zu tolerant gegenüber Frevel), aber es gilt immer noch als das strengste Nachhaltigkeits-Ökolabel für Wildfisch – und es ist definitiv das weltweit wichtigste. Beim Thunfisch kommen heute 42 Prozent des weltweiten Angebots aus MSC-Beständen.
Laut der Organisation ist die Schweiz sogar globale Spitzenreiterin beim Label-Anteil für Thunfisch. Alle grossen Detailhändler haben den blauen Stempel im Angebot, rund 800 Fisch-Artikel im Land tragen das MSC-Label.
Der Thunfisch ist aktuell nicht überfischt. Laut Erhebungen der International Seafood Sustainability Foundation (ISSF) haben von den weltweit 23 kommerziell genutzten Thunfischbeständen 61 Prozent eine gesunde Bestandsgröße, 17 Prozent sind überfischt und 22 Prozent befinden sich in einem Zwischenbereich
Insgesamt ist die Zahl der überfischten Thunfischbestände laut FAO trotz weltweit steigender Nachfrage seit 2014 rückläufig. Das MSC erklärt dies unter anderem damit, dass immer mehr Thunfisch-Fischereien begannen, ihre Fangaktivitäten nachhaltiger gestalten.
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