Trockenheit: Nestlé stoppt Wasserfassung an zwei Quellen

Betroffen sind Standorte in den Vogesen, die Mineralwasser der Marke Hépar produzieren. Vor sechs Wochen traf es bereits Perrier-Quellen.

9.05.2023
image
Werbung für Hépar-Mineralwasser von Nestlé | Bild: Youtube / Nestlé Waters
Nestlé stellt die Fassung von Mineralwasser an zwei Quellen in den Vogesen wegen Trockenheit ein. Betroffen ist laut französischen Medienberichten (hier, hier), die sich auf einen Artikel von Agence France-Presse stützen, die Produktion des magnesiumreichen Mineralwassers Hépar.
In einer Medienmitteilung stellt der Schweizer Konzern fest: «Nestlé Waters ist mit sich verschlechternden klimatischen Bedingungen konfrontiert, mit häufigeren und intensiveren Ereignissen wie regelmässigen Dürren, gefolgt von starken Regenfällen, die die Betriebsbedingungen einiger Bohrlöcher an seinem Standort in den Vogesen beeinträchtigen.»
Bereits vor sechs Wochen war bekannt geworden, dass der Schweizer Konzern die Herstellung seines Perrier-Wassers wegen Trockenheit in Südfrankreich einschränken musste. In vielen Supermärkten in Land fehlen seither die bekannten Flaschen in den Regalen.
Kritiker sehen sich bestätigt
Die französische Bürgerbewegung «Eau 88», die unter dem Slogan «L'Eau qui mord» (Das Wasser stirbt) gegen die Abschöpfung von Mineralwasser durch Grosskonzerne kämpft, fühlt sich durch die Quellenschliessungen bestätigt. «Wir sind am Ende angelangt», sagt Wortführer Bernard Schmitt gegenüber France Info aus.
«Seit 30 Jahren ist bekannt, dass sich das Grundwasser in einem sehr schlechten Zustand befindet. Es ist klar, dass die Flaschenwasserindustrie durch die Dürre, die in den kommenden Jahren herrschen wird, bedroht ist.» Die Flaschenabfüllanlagen würden von selbst aufhören.
Die beiden neuerdings stillgelegten Quellfassungen werden von Nestlé als «besonders empfindlich wegen ihrer geringen Tiefe» bezeichnet. Dies mache es «sehr schwierig, die Stabilität der wesentlichen Merkmale eines natürlichen Mineralwassers aufrechtzuerhalten». Die Produktion von Hépar werde an vier verbleibenden Quellen fortgesetzt.
Der französische Nestlé-Mitbewerber Danone – der Mineralwasser unter der Marke Volvic vertreibt – hat derweil für Mai und Juni eine um 5 Prozent verringerte Abschöpfung an seinen Quellen bestätigt.
  • getränke
  • nestlé
  • food
  • industrie
  • esg
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Fairtrade Max Havelaar: Leichter Rückgang der Umsätze

Der Absatz von Fairtrade-Produkten über den Detailhandel und über die Gastronomie konnte allerdings nochmals leicht gesteigert werden.

image

Mobilezone schliesst 8 Reparaturateliers für Smartphones

Der Handyhändler fokussiert die Reparaturen auf seine zentrale Werkstätte in Rotkreuz (ZG). Was mit den Mitarbeitern geschieht, bleibt unklar.

image

Rivella stärkt sein Sortiment an Koffeingetränken

Vor einem Jahr lancierte Rivella mit Enertea-Eistees erstmals koffeinhaltige Getränke. Nun erhält auch das umsatzstarke Focuswater einen Koffeinkick.

image

Weko untersucht Preisabsprachen bei Office World Group

Die Wettbewerbskommission (WEKO) hat Büros von zwei Tochterfirmen der Office World Group durchsucht. Sie verdächtigt diese, Wiederverkaufspreise abgesprochen zu haben.

image

Insolvent und innovativ: Peek&Cloppenburg eröffnet Ökofiliale

Beim deutschen Modehändler Peek&Cloppenburg stehen die Zeichen auf Sturm. In Berlin lanciert er dennoch ein neues «nachhaltigeres» Ladenformat.

image

Neue Führungpositionen für zwei Frauen bei McDonald's Schweiz

Jae Ah Kim wird Leiterin der Kommunikation, während ihre Vorgängerin Deborah Murith zur Chief People Officer ernannt wurde.