Tupperware will in den Detailhandel

Deutschland-Chef Michel Philippe verspricht sich vom neuen Vertriebskanal zusätzliches Wachstum.

20.01.2023
image
Bild: Youtube / Tupperware Deutschland (Screenshot)
Tupperware ist nicht tot zu kriegen. Vor zwei Jahren geriet das US-Unternehmen in Schwierigkeiten, weil die Covid-Lockdowns weltweit für ein Ende der legendären Tupperware-Partys sorgten. Aus einigen Ländern, etwa den Niederlanden, zog sich der Händler mit dem Direct-Marketing-Approach zurück.
Das schon lange für anachronistisch erklärte Vertriebssystem schien am Ende – die Aktie fiel 2020 auf ein Allzeittief – und die Marke überlebte dennoch.
Tupperware stieg ins Digitalgeschäft ein und verkaufte die kultigen Kunststoffbehälter und Haushalthilfen über Youtube oder soziale Medien – weiterhin mit dem persönlichen Zugang der Tupperware-Verkäufer. Virtuelle Tupperpartys sozusagen.
Online-Shops waren bereits einige Jahre zuvor eröffnet worden, was das Überleben in der Pandemie ermöglichte.

Gespräche mit potenziellen Partnern

Nun der Tabubruch: Tupperware-Ware soll in Zukunft auch im Einzelhandel erhältlich sein, wie Deutschland-Chef Michel Philippe im Gespräch mit der «Lebensmittelzeitung» erklärt hat.
Er stehe in «vielversprechenden Gesprächen mit potenziellen Partnern aus dem Einzelhandel». Welche das sind, verriet der im September zum Unternehmen gestossene Managing Director nicht.
In den Läden soll es lediglich ein begrenztes Sortiment zu kaufen geben, das «weniger erklärungsbedürftig» sei, sagt Philippe. Der neue Vertriebskanal solle helfen, «unser Unternehmen so gross zu machen wie unsere Marke».

Europazentrale im Kanton Luzern

Philippe ist bei Tupperware für die Märkte Deutschland und Österreich verantwortlich. Ob ein Vertrieb über den Schweizer Detailhandel geplant ist, bleibt offen. Das Unternehmen hat laut der «Luzerner Zeitung» seinen Europasitz 2021 nach Root im Kanton Luzern verlegt. Dort seien 50 Mitarbeiter in Büros des «Business Village» in den Bereichen Vertrieb, Marketing, Finanzen und Supply-Chain tätig.
Laut dem Firmenindex war das Unternehmen zuvor in Freiburg i.Ue. domiziliert gewesen – seit 2016. In Renens (VD) besteht heute zudem ein Verkaufsgeschäft für Tupperware-Artikel.
  • handel
  • marketing
  • e-commerce
  • non-food
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Migros Aare: Keine Seniorenrabatte mehr im Supermarkt

Das Angebot der Genossenschaft im Raum Bern, Aargau und Solothurn war ohnehin eine Ausnahme im Migros-Universum.

image

Dieser Online-Store ist besonders praktisch

Zu diesem Schluss kommt eine Experten-Community mit 6’500 Stimmen: Hugo Boss gewann den deutschen Shop Usability Award.

image

Denner: +1.1 Prozent. Fenaco: +1.2 Prozent.

Die ersten Signale aus der Lohnrunde im Detailhandel stellen klar: Es reicht bestenfalls für den Teuerungsausgleich. Und auch das nur knapp.

image

Was ist der direkteste Weg zur Würfelbouillon?

Eine britische App führt die Kunden durch den Supermarkt – entlang dem Einkaufszettel. Auf Wunsch auch nach dem Prinzip Kochbox.

image

Temu und Shein: 13 Verbände fordern den Bundesrat zum Handeln auf

Dabei soll die Regierung möglichst noch vor dem Weihnachtsgeschäft ein deutliches Signal aussenden.

image

Das Pflanzen-Steak darf Steak genannt werden

Und Veggie-Wurst ist Wurst: Das oberste Gericht der Europäischen Union wandte sich gegen die Fleisch- und Milch-Lobby. Ein Entscheid, der auch fürs Marketing in der Schweiz bedeutsam ist.