Villars Holding: Lockdown mit Nachwirkungen
Der Westschweizer Shop-, Café- und Bäckerei-Betreiber erholte sich zwar im ersten Halbjahr deutlich. Aber nicht ganz.
9.09.2022Benzingetrieben: Tankstellenshop von Restoshop | Bild: PD Villars HoldingDie Villars Holding steigerte ihren Umsatz im ersten Halbjahr – gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 – um 33 Prozent auf 35 Millionen Franken. Das Westschweizer Unternehmen betreibt einerseits Tankstellenshops, andererseits Pâtisserie und Bäckerei-Geschäfte sowie Café- und Barbetriebe.
Der Umsatz des Bar- und Café-Bereichs sprang zwar von 0,7 auf 4,4 Millionen Franken hoch (nachdem er im ersten Halbjahr 2021 schwer lockdown-geschädigt gewesen war), aber er ist immer noch weit vom Vor-Corona-Niveau entfernt.
«Wir denken, dass die Pandemie den strukturellen Wandel vom stationären Handel zum Online-Geschäft beschleunigt hat», schreibt das Management in seinem Zwischenbericht. «Auch das Verhalten der Kundschaft hat sich entwickelt. So verweilt sie heute weniger in Einkaufszentren.»
Erwähnt sei, dass die «Pause-Café»- und «XPresso»-Angebote von Villars schwergewichtig in Shopping Centers angesiedelt sind.
Der Detailhandelsbereich erwirtschaftete gut 30 Millionen Franken Umsatz – ein Plus von knapp 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Aber auch hier konnte das Vor-Covid-Niveau nicht erreicht werden.
Auch erkläre sich der Anstieg der Tochter Restoshop stark aus den steigenden Benzinpreisen, so die Meldung aus Villars.
Am Ende ergab sich im Zeitraum Januar bis Juni ein Ebit von 1,2 Millionen Franken; dies waren knapp 80 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2021.
Detailhandel bei der Villars Holding
Die Villars-Tochter Boulangerie-Pâtisserie-Confiserie Suard ist in der Bäckerei, Patisserie- und Schokoladen-Herstellung tätig und führt ein Produktionslabor, sechs Verkaufsstellen, vier Teestuben und ein Restaurant.
Die Restoshop AG umfasst ein Dutzend Tankstellen mit Shops, Kiosken an Hauptverkehrsachsen und Autobahnen in der Schweiz. Einige Geschäfte haben auch eine Kaffeebar.
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