Walmart bringt nun auch Tattoos in den Supermarkt

Der Fall zeigt, wie Gross- und Massenverteiler den Individualismus als Marktlücke entdecken.

5.05.2023
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Bild: Dave Goudreau on Unsplash von: on Unsplash
Der weltgrösste Detailhändler kündigte soeben eine Kooperation mit Inkbox an: Walmart verkauft ab sofort die Tattoos des kanadischen Unternehmens in 1'500 Filialen (also in etwa einem Drittel seiner nordamerikanischen Standorte) sowie in seinem Online-Shop walmart.com.
Inkbox hat Tätowierungen entwickelt, die nach dem Auftragen innert 24 Stunden erscheinen und danach etwa zwei Wochen lang sichtbar bleiben. Das 2015 in Kanada gegründete Startup wurde letztes Jahr von Bic – dem französischen Kugelschreiber-, Rasierer- und Feuerzeug-Konzern – für 65 Millionen Dollar übernommen.

«Brick and Mortar» trifft DTC

Nun ist der Deal von Inkbox einerseits eine von unzähligen Neuprodukt-Lancierungen in der Geschichte von Walmart. Andererseits zeigt sich hier doch die Kooperation eines traditionellen Stationär-Dinosauriers mit einem Jungunternehmen, das sich im DTC-Markt und durch Influencer-Marketing etabliert hat.
Weiter zeigt der Fall, wie sehr die Tätowierung mittlerweile zum Massengeschäft geworden ist. Und so sehen manche eine weitere strategische Komponente in der neuen Kooperation: Der Einstieg von Walmart ins Tattoo-Geschäft sei ein Beweis dafür, wie sehr «Self-Expression» ein eigenes und vor allem grosses Geschäftsfeld geworden ist. So interpretiert das Tech-Trend-Portal «The Street» den Schritt.

Regenbogen für Haare

Oder anders: Detailhändler liefern heute nicht mehr nur Güter für den täglichen Bedarf, sondern sie profilieren sich auch durch Produkte, mit denen sich die Sub-Gruppen der modernen Welt jeweils ausdrücken respektive abgrenzen. Das zeigt sich in den gängigen LGTBQ-Aktionen und -Werbungen.
«The Street» nennt als weitere Beispiele denn auch gender-neutrale Kleiderkollektionen und vielfarbige Haarfärbe-Produkte, die mittlerweile in den Sortimenten der grossen Retailer auftauchen.
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