Warenhäuser: Nur der Buchhandel schrumpfte noch stärker
In Deutschland gingen sowohl die Umsätze als auch das Kaufhaus-Personal in den letzten zwei Jahrzehnten dramatisch zurück.
11.03.2024So etwas ist definitiv ein drastischer Einbruch: In Deutschland sank der Umsatz der Kauf- und Warenhäuser zwischen 2003 und 2023 real um 35 Prozent. Den niederschmetternden Eindruck verstärkt gleich eine andere Zahl: Im gleichen Zeitraum wuchsen die Verkäufe des stationären Detailhandels um gut 11 Prozent.
Dies meldet das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Der Onlinehandel legte in jenen zwei Jahrzehnten inflationsbereinigt um 170 Prozent zu, aber das ist dann ein anderes Thema.
Dazu passt auch der Personalabbau in den Kaufhäusern von Deutschland: Im Jahr 2023 lag die Zahl der Beschäftigten hier um 22 Prozent tiefer als im Jahr 2003.
Wie die Bundesstatistiker in ihrem Bericht vermerken, hat bloss ein anderer Detailhandels-Sektor einen drastischeren Rückgang durchlebt – nämlich der Buchhandel, der quasi als Sinnbild einer Sparte gilt, welche die Digitalisierung brutal zu spüren bekam. Der Einzelhandel mit Büchern verzeichnete 2023 gegenüber 2003 einen realen Umsatzrückgang von 44 Prozent.
Eine leicht positive Umsatzentwicklung zeigten in jener Phase indes der stationäre Detailhandel mit Bekleidung (+4,6 Prozent), Spielwaren (+6 Prozent) und mit Uhren und Schmuck (+9 Prozent) auf. Der Handel mit Schuhen und Lederwaren steigerte seine Umsätze in diesen 20 Jahren um 40 Prozent, das Unterhaltungselektronik-Geschäft verbuchte sogar ein Umsatzplus von 176 Prozent im Jahr 2023 gegenüber 2003.
Auch auf kurzer Sicht sind die Signale enttäuschend. Laut den neuen Zahlen aus Wiesbaden sanken die Warenhaus-Umsätze letztes Jahr real um 3,9 Prozent. Dies,nachdem sich die Zahlen 2022 noch von den Lockdown-Einbrüchen erholen konnten und um 13 Prozent zugelegt hatten.
Betrachtet werden in dieser Statistik nicht nur die klassischen Kaufhäuser, sondern auch Ladengeschäfte mit gemischtem Warenangebot und dem Schwerpunkt Non-Food.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Migros Aare: Keine Seniorenrabatte mehr im Supermarkt
Das Angebot der Genossenschaft im Raum Bern, Aargau und Solothurn war ohnehin eine Ausnahme im Migros-Universum.
Denner: +1.1 Prozent. Fenaco: +1.2 Prozent.
Die ersten Signale aus der Lohnrunde im Detailhandel stellen klar: Es reicht bestenfalls für den Teuerungsausgleich. Und auch das nur knapp.
Was ist der direkteste Weg zur Würfelbouillon?
Eine britische App führt die Kunden durch den Supermarkt – entlang dem Einkaufszettel. Auf Wunsch auch nach dem Prinzip Kochbox.
Temu und Shein: 13 Verbände fordern den Bundesrat zum Handeln auf
Dabei soll die Regierung möglichst noch vor dem Weihnachtsgeschäft ein deutliches Signal aussenden.
Parkplätze vor dem Laden? Lieber nicht!
Neue Daten zur ewigen Parkplatz-Debatte: In Shopping-Zonen könnten parkierte Autos den Einkaufsbummel eher verderben.
Decathlon plant 6'000-Quadratmeter-Store in Spreitenbach
Im laufenden Jahr eröffnet(e) der Sportartikel-Händler sieben Standorte in der Schweiz – nächstes Jahr folgt nun die grösste Filiale.