Wegen Zollbetrug: C&A Serbien muss Insolvenz anmelden

Offenbar waren in grossem Stil Güter als C&A-Waren ins Land geschmuggelt worden.

11.07.2022
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Heikles Geschäftsfeld: Panoramaansicht von Belgrad   |   Bild: Zlatan Jovanovic, Wikimedia Commons
Man sei das Opfer organisierten Zollbetrugs durch unbekannte Täter geworden – und deshalb bleibe C&A Serbien keine andere Wahl, als Konkurs anzumelden. Dies meldet der Mutterkonzern in Düsseldorf.
Laut der Darstellung der Firmenzentrale begingen Unbekannte mehr als 300 betrügerische Aktionen, bei denen die serbischen Zollverordnungen verletzt wurden.
Konkret richten sich die Vorwürfe gegen das Unternehmen, dem C&A das Management des Imports anvertraut hatte: Die Vertretungsfirma brachte nebenbei in grossem Stil Waren als C&A-Lieferungen in den Balkanstaat – mit Firmenlogo und Repräsentationspapieren der Textilhandelsfirma, aber für andere Empfänger.

721 Millionen Dinar

Die betrügerischen Parallel-Importe flogen im Oktober 2021 auf. Danach stellten sich die Zollbehörden in Belgrad auf die Position, dass es trotz allem an C&A liegt, die Zölle für die hineingeschmuggelten Waren zu bezahlen.
Die Firmenleitung von C&A Serbien kam nun zum Schluss, dass es zu riskant wäre, diese Forderung juristisch anzufechten. Andererseits ist der geforderte Betrag offenbar beträchtlich genug, dass «die Unternehmensleitung gezwungen war, heute Insolvenz anzumelden».
Die Vertretungsfirma selber war zuvor schon in Konkurs geschickt worden.
Laut der Wirtschaftsseite «Serbia Business» beliefen sich die staatlichen Forderungen an C&A für entgangene Zölle und Mehrwertsteuern auf 721 Millionen Dinar; das entspricht etwa 7 Millionen Franken.
Das weitere Schicksal von C&A Serbien liegt nun bei einem Konkursverwalter. Die Insolvenz trifft 14 Geschäfte und rund 135 Angestellte; der übrige Konzern sei ansonsten nicht in Mitleidenschaft gezogen.
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