Wenn Lidl auch Cybersecurity anbietet

Die Schwarz Gruppe stösst immer weiter ins IT-Geschäft vor: Nach Cloud-Diensten will das Mutterhaus von Lidl und Kaufland auch Security anbieten.

5.01.2023
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Ist auch ein Rechen-Zentrum: Zentrale der Schwarz Gruppe bei Heilbronn  |  Bild: PD
Die deutsche Schwarz Gruppe, die unter anderem 12'000 Lidl-Filialen in 31 Ländern betreibt, expandiert weiter ins IT-Geschäft. Zukünftig will der Konzern auch Cybersecurity-Dienste anbieten. Seit März 2022 bietet Schwarz mit Stackit bereits eigene Public-Cloud-Services an.
Dabei will Schwarz mit dem Standort Europa und mit Rechenzentren in Deutschland und Österreich punkten.
Am Anfang des Aufbaus eines Cloud-Geschäfts stand eine Übernahme: 2020 wurde die Heilbronner IT-Firma Camao IDC gekauft. Man wolle sich so die notwendigen Ressourcen sichern, erklärte die Schwarz Gruppe.
Selbiges ist jetzt auch im Bereich Cybersecurity passiert. Im November 2021 wurde die Übernahme der israelischen Firma XM Cyber bekannt. Laut Berichten soll Schwarz dafür 700 Millionen Dollar gezahlt haben.

Swisscom und Nasdaq als Kunden

Wie das «Handelsblatt» schreibt, habe der Konzern anfänglich mit XM Cyber zusammengearbeitet, um die eigenen IT-Systeme zu testen und punkto Sicherheit zu verbessern. Das Management sei vom Ergebnis und der Zusammenarbeit sehr angetan gewesen. Als man dann erfuhr, dass es Kaufinteressenten am Startup gebe, sei der Beschluss gefallen, XM Cyber gleich selbst zu übernehmen.
Die israelische Firma ist auf Security-Analysen spezialisiert. XM Cyber simuliert dazu Angriffspfade in verwundbaren Teilen eines IT-Systems, um diese anschliessend zu beheben. Zu den Kunden gehören unter anderem Swisscom, Nasdaq, das Logistik- und Postunternehmen Poste Italiane und der Maschinenbaukonzern Dürr.
Dieser Kundenkreis soll jetzt ausgebaut werden. «Durch die Lösungen von XM Cyber bieten wir unseren Kunden noch mehr Mechanismen, um das digitale Einkaufs- und Kundenerlebnis ganzheitlich weiterzuentwickeln», so Rolf Schumann, Vorstandsvorsitzender von Schwarz Digital.

Digitalgeschäft als Umsatztreiber

«Aus der Kostenstelle soll ein Umsatztreiber werden», kommentiert das «Handelsblatt». Schwarz baue für grosse Kunden einen eigenen Vertrieb auf und arbeite zudem mit IT-Dienstleistern wie IBM zusammen.
Der Konzern will im Digitalgeschäft weiter wachsen und damit auch in Konkurrenz zu Microsoft, Google und AWS treten.
Laut eigenen Angaben bietet Schwarz Digital sein Portfolio aktuell in 24 Ländern an und beschäftigt 3000 Mitarbeitende.
2021 erwirtschaftete die ganze Schwarz Gruppe einen Jahresumsatz von 133,6 Milliarden Euro.
  • Dieser Beitrag erschien erstmals auf unserer Schwester-Plattform «Inside-IT» unter dem Titel: «Wird Lidl bald auch zum Cybersecurity-Händler?».

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