Werbung für Kids: Nestlé prescht voran – und setzt sich Grenzen

Ab Juli 2023 verzichtet der Konzern bei süssen und kalorienreichen Produkten auf jegliches Marketing, das sich an Jugendliche unter 16 richtet.

28.11.2022
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Good Old Times: Still eines Spots von Nestlé USA für das Glacé mit dem Namen «Pocahontas», 1995.
Ab kommenden Juli richtet sich Nestlé im Marketing für zuckerhaltige Produkte nicht mehr an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Eine direkte Werbung für derartige Glacés, Süssgetränke oder Snacks an Jugendliche wird firmenintern untersagt.
Dies meldeten mehrere britische Food-Medien unter Berufung auf Firmenangaben (hier, hier, hier, hier, hier).
Der Schritt gilt ab Sommer 2023 weltweit – und nicht nur für Grossbritannien, wo das Thema der Werbeverbote sehr intensiv diskutiert wird. Bereits heute verbieten es die internen Richtlinien des Schweizer Konzerns, sich an Kinder zu richten, die jünger als 6 Jahre alt sind.

Keine Kidsfluencer

Konkret besagt der neue Standard zum Beispiel, dass Nestlé nicht mehr bei TV-Programmen, auf Social-Media-Plattformen oder Gaming-Sites präsent sein wird, wenn mehr als 25 Prozent der User jünger als 16 sind. Auch werden beispielsweise Influencer unter 18 nicht mehr berücksichtigt.
«Wir werden bei bestimmten Produkten gar keine Marketingkommunikation mehr an Kinder unter 16 Jahren richten, unabhängig davon, ob die Ernährungs-Kriterien der internen Richtlinien zum Marketing für Kinder erfüllt sind», konkretisierte Marie Chantal Messier, Head of Food and Industry Affairs bei Nestlé, gegenüber «Nutrition Insight». «Und zwar sind das süsse Kekse und Biscuits, Schokoladewaren, Getränke auf Wasserbasis mit Zuckerzusatz sowie Glacé-Produkte.»

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