Wie der Einkaufswagen zum Lebensretter werden kann

Forscher testen eine neue Methode zur Früherkennung von Vorhofflimmern. Die Frage lautet: Wollen Sie beim Einkauf im Supermarkt gleich einen kleinen Herz-Check machen?

7.07.2023
letzte Aktualisierung: 27.03.2024
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Aufgereihte Einkaufswagen: Der Griff kann Ihren Herzschlag spüren. Bild: Ph B on Unsplash von: on Unsplash
Ein Sensor am Einkaufswagen kann in der Lage sein, Vorhofflimmern zu entdecken. Dadurch wiederum könnte der Trolley ein Wegbereiter sein für ein flächendeckendes und niederschwelliges Herz-Screening.
Dies besagt eine Studie von Medizinern aus England, Schottland und Dänemark. Die Forscher bauten EKG-Sensoren in die Griffe herkömmlicher Einkaufswagen ein und liessen diese von über 2'100 Freiwilligen benutzen.
  • Dieser Beitrag erschien zuerst auf unserer Partner-Plattform «Medinside» unter dem Titel: «Der Einkaufswagen als Lebensretter bei Herzrhythmusstörungen».
Dabei zeigte sich, dass der Sensor Vorhofflimmern erkennen kann, wenn die Kunden den Griff des Einkaufswagens mindestens 60 Sekunden lang mit beiden Händen hielten.
Das Ergebnis wurde den Testpersonen entweder mit einem grünen Symbol für einen normalen Herzschlag oder einem roten Kreuz für solch eine Herzrhythmusstörung angezeigt. Bei rot führten die Wissenschaftler eine weitere Messung mit einem anderen Gerät durch.

Viel falsch positiv

Bei insgesamt 220 Teilnehmern gab der Einkaufswagen einen verdächtigen Befund an. Bei bei 59 Personen bestätigte sich dann der Verdacht auf Vorhofflimmern, so dass ein Termin beim Kardiologen vereinbart werden konnte. Das Durchschnittsalter der Betroffenen lag bei 74 Jahren.
Die Forscher, die mehrheitlich in der John Moores Universität von Liverpool arbeiten, erachten die Methode als geeignet für Gesundheitschecks ohne Arztbesuch. Vorhofflimmern ist die häufigste ernsthafte Herzrhythmusstörung. Den Patienten drohen vermehrt Schlaganfälle und Herzinsuffizienz, ihr Todesfall-Risiko ist erhöht – und so empfiehlt sich eine frühe medikamentöse Behandlung.
Die genauere Analyse des Trolley-Tests zeigte jedoch, dass es auch eine beträchtliche Anzahl falsch positiver und falsch negativer Ergebnisse gab. Dennoch halten die Forscher die Methode für sehr wertvoll, da Vorhofflimmern oft unentdeckt bleibt.
Dies zumal verbesserte Sensoren und der Einsatz von künstlicher Intelligenz dereinst die Messungen optimieren könnten.

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