Wie Nestlé Buitoni in Frankreich wieder marktfähig macht
Die Pizzamarke leidet unter einem Colibakterien-Vorfall im letzten Jahr. Nun kommt sie aufgefrischt wieder in die Regale.
23.02.2023Was tut ein Konzern wie Nestlé, wenn eine seiner Marken unter den Nachwehen eines Hygieneskandals leidet? So geschehen 2022 im Fall von Buitoni. Der Produktionsbetrieb der Nestlé-Tochter im französischen Caudry musste wegen Verunreinigungen durch E.Coli-Bakterien und darauf folgende Erkrankungen geschlossen werden – bis zur teilweisen Wiedereröffnung im Dezember.
Also: Was tat Nestlé seither? Einige Antworten dazu fand der französische Journalist Olivier Dauvers – und präsentierte sie auf dem Branchenblog «Le Web Grande Conso»:
- Nestlé hat das Sortiment um zwei Fünftel von 50 auf 30 Produkte reduziert. Das hat zur Folge, dass einige Artikel in den französischen Online-Shops zurzeit ausverkauft sind.
- Die Verpackung wurde aufgefrischt. Nicht mehr das klassische, etwas aus der Zeit stehende Buitoni-Logo prangt darauf, sondern eine aufgefrischte, schwungvolle Typo. Das zum Logo gehörende, altmodische «Landhaus» ist weg. Vielleicht, weil es von den Konsumenten leicht mit unhygienischer Fabrikation assoziiert werden könnte?
- Ein grosser QR-Code ziert die linke, obere Ecke der Vorderseite. Wer ihn scannt, kommt direkt auf die Erklärungen von Buitoni zur Wiedereröffnung der 2022 kontaminierten Fabrikationsstätte («une usine modernisée»). Mitgeteilt wird, welche Vorkehren das Unternehmen getroffen hat, damit es nicht mehr in diese Lage kommt.
Alte Verpackung, altes Buitoni-Logo | Bild: PD Screenshot
Zudem hat Nestlé in seinen Prognosen für die Verkäufe der entsprechenden Buitoni-Produkte gedämpft. Sie rechnet für die Sparte der Tiefkühlprodukte in Frankreich vorerst mit einer Halbierung der durchschnittlichen wöchentlichen Verkaufszahlen.
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