Zalando ist jetzt auch ein Spielzeug-Laden

Lego und Playmobil, Barbie oder Ravensburger-Spiele: Der Mode-Riese hat still und leise eine neue Kategorie aufgestartet.

9.01.2023
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Eingang zum «Lego-Store» auf Zalando  |  Screenshot zalando.de
Zalando wird zum Spielzeughändler? Gerüchteweise ging schon öfters herum, dass der Schuh- und Kleider-Riese aus Berlin in diese Richtung expandieren möchte (hier, hier, hier, hier).
Nun ist es geschehen. Im Online-Shop von Zalando findet sich plötzlich ein Lego-Store neben einer Barbie-Welt, und auch die Angebote diverser anderer Massen-Spielzeughersteller sind vorhanden.
Dies berichtete zuerst das Fachmedium «Location Insider».
Ein Communiqué aus Berlin gab es dazu bislang nicht – was insofern speziell ist, als der Schritt in die bunte Träumchen-Welt die erste grosse Sortimentserweiterung darstellt, seit Zalando 2018 in den Beauty-Bereich vorstiess.
Im Angebot sind derzeit Produkte von globalen Plastik-Riesen wie Mattel, Playmobil und Lego, aber auch Holzspiele von Haba oder Puzzles, Zahlenzaubereien oder Gravitrax von Ravensburger.
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Sortiments-Palette im Spielzeug-Bereich auf Zalando.de
Misst man es an den Reitern beziehungsweise Stichwörtern im Shop, so ist dies erst der Anfang. Die Kategorie «Spielzeug» verspricht auch Angebote zu Puppen, Outdoor-Spielzeugen, «Küchen & Kaufladen», «Baukästen & Konstruktionsspielzeug» oder Kostümen, die noch nicht aktiviert sind. (Ohnehin ist das Angebot bislang erst auf Zalando.de zu finden).

«Hilft nicht dem Fashion-Profil»

Worum geht es? Wohl um Arrondierung – wie beim erwähnten Beauty-Bereich. Dabei bliebe Zalando der Bekleidungs-Anbieter, den man kennt; doch er versucht zugleich, mit dem angestrebten und bereits vorhandenen (Ziel-)Publikum noch Zusatzdeals abzuschliessen.
Oder wie es der E-Commerce-Spezialist und -Berater Stefan Wenzel in einer ersten Twitter-Diskussion formulierte: «Massnahme zur Verbesserung der Warenkorb-Größe/Unit Economics. Hilft nicht dem Fashion-Profil der Plattform, sagt indirekt etwas über das Kundenalter aus…».
Das Spielzeug-Geschäft ist auf jeden Fall ein Verdrängungsmarkt, in dem immer wieder traditionelle Händler an den Abgrund geraten. Auf der anderen Seite liegt hier noch ein gewisses E-Commerce-Potential (was sich übrigens in der Corona-Krise zeigte, als ein gestiegenes Bedürfnis nach Spielen, verstärkt durch den Online-Boom, das Geschäft hier stark befeuerten).
Im deutschen Online-Handel liegt Zalando mit einem Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro auf Rang 4. Der grösste (reine) Spielzeug-Händler ist Mytoys: Er setzte im Geschäftsjahr 2021 knapp 400 Millionen Euro um – was ihn auf Rang 30 brachte. Der Toys- und Baby-Umsatz von Amazon.de wird auf etwa 780 Millionen Euro geschätzt.

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