37 Prozent der Schweizer zahlen nun mit dem Smartphone
Vier von zehn Personen bezahlen heute mit dem Smarphone oder mit Wearables – auch bei den Ü60-Jährigen. Künftig möchten sie Lebensmittel per App bestellen und im Supermarkt abholen.
12.12.2023Bild: Christiann Koepke on Unsplash von: on UnsplashSpätestens seit der Corona-Pandemie hat das digitale Bezahlen einen entscheidenden Schub in der Schweiz erhalten. Vor zwei Jahren zahlten 25 Prozent der Konsumenten mit dem Smartphone, jetzt sind es 37 Prozent, wie eine Studie von Visa Payment Monitors zeigt.
Das Auflegen des Smartphones oder der Watch ist zu einem recht natürlichen Vorgang in Schweizer Läden geworden.
Der Blick in die App ersetzt das Portemonnaie
Insgesamt bezahlen inzwischen zwei Drittel der Menschen im Land digital, also mit der Karte oder eben dem Handy. Dabei geht es ihnen vor allem darum, dass es schnell geht, aber auch, dass sie einen Überblick über ihre Finanzen haben. Die Kunden wollen in Echtzeit sehen, wie viel Geld sie ausgegeben haben; auch geben sie in der Studie an, damit mehr Kontrolle über ihr Budget zu haben.
In Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa hat Visa im November 2023 mit einer repräsentativen Onlineumfrage rund 1000 Konsumenen in der Schweiz ab 18 Jahre zu ihrer Einstellung zum digitalen Bezahlen und ihrem Nutzungsverhalten befragt.
Beim Smartphone ist die Bezahlung an eine App gekoppelt, entweder von einem Zahlungsdienstleister oder einer Bank, die dann einen Überblick über den Zahlungsverkehr gibt – idealerweise in Echtzeit.
Die Bequemlichkeit, bargeldlos zu bezahlen, geht sogar so weit, dass 27 Prozent der Deutschschweizer Läden meiden, wo sie nicht bargeldlos zahlen können. In der Romandie sind es sogar ein Drittel. Doch anscheinend passiert es jedem dritten Konsumenten, dass er mindestens einmal pro Monat dann doch bar bezahlen muss, etwa an Märkten oder Kiosken.
Zwei Drittel der Konsumenten speichern Ihre Daten digital, meist in Bezahlapps. Dabei kaufen auch rund zwei Drittel der Konsumenten mit ihren Angaben in Webshops ein, das ist wiederum ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Die mobilen Apps dienen aber auch dafür, Ausgaben zu teilen: Mindestens die Hälfte sendet damit Geld an Freunde oder Bekannte. Gemeint ist dabei wohl vor allem auch die Schweizer App Twint. Es wird aber bemängelt.
Auch für ältere
Auch die Generation Ü60 bezahlt inzwischen gerne mit dem Smartphone. Jeder Vierte hat immerhin schon einmal mit dem Telefon bezahlt. Das sind bedeutend mehr als im Vorjahr. Die jüngere Generation ist aber noch voraus - bei den unter 36-Jährigen zahlt inzwischen mehr als die Hälfte mit dem Smartphone an der Ladenkasse. Deshalb hat das Smartphone jetzt erstmals bei der Bevölkerung gegenüber dem Portemonnaie die Nase vorn.
Wo sind die Zahlungsdaten der Schweizer gespeichert? Quelle: Visa.
Spannend für Händler
Die Studie hat die rund 1000 Personen aber noch nach anderen Aspekten des Bezahlens befragt:
- So geben 72 Prozent an, dass in Zukunft ihrer Ansicht nach Selbstbedienungskassen im stationären Handel Standard sein werden.
- Heute nutzen fast die Hälfte diese Kassen, wenn sie in einem Laden verfügbar sind.
- Mehr Menschen glauben zudem, dass es in fünf Jahren normal sein wird, dass man Lebensmittel per App bestellt und dann nur noch im Laden abholt.
- Ausserdem erwarten 46 Prozent der Befragten, dass sich Super-Apps durchsetzen, die verschiedene Anwendungen wie Shopping, Onlinebanking und Messaging-Dienste kombinieren.
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