Bericht: Aldi Süd plant deutschen Web-Supermarkt mit Lieferdienst

Schon ist die Rede von der «grössten Online-Offensive der Unternehmensgeschichte». Ein ähnlicher Test in der Schweiz kommt offenbar gut an.

3.11.2022
image
Banner zum Start von Aldi Now im Dezember 2021   |   PD
Im Internet-Lebensmittelhandel gab sich Aldi bislang eher zurückhaltend. Soeben aber lancierte der Discounter in den USA einen Test für einen Lebensmittel-Webshop inklusive Quick Delivery. In Grossbritannien und Irland offeriert er seit Februar «Click & Collect»-Services – ein Angebot, das mittlerweile an rund 200 Standorten zur Verfügung steht.
Und wie das deutsche «Handelsblatt» meldet, will Aldi Süd jetzt doch auch im Heimatland breitflächig ins Online-Supermarkt-Geschäft einsteigen. Die Rede ist von der «grössten Online-Offensive der Unternehmensgeschichte»; die Investitionen sollten bei einem hohen dreistelligen Millionenbetrag liegen.

«Heute bestellt, heute geliefert»

Der Discounter wolle bereits im ersten Halbjahr 2023 einen Lebensmittel-Webshop mitsamt Lieferdienst starten, so die Wirtschaftszeitung aus Düsseldorf. Sie beruft sich auf anonyme Quellen; Aldi Süd gab keinen Kommentar ab.
Ein weiteres Experimentier-Stück hat der Konzern ja bereits: Aldi Schweiz lancierte im Dezember 2021 den Lebensmittel-Lieferdienst «Aldi Now», bei dem in der Stadt Zürich das Standard-Sortiment bestellt werden kann. Der Claim: «Heute bestellt, heute geliefert».
«Mit unserem neuen Lieferservice gelingt uns die sinnvolle Verknüpfung eines digitalen Angebots mit unseren stationären Filialen», kommentierte Aldi-Schweiz-Chef Jérôme Meyer die Lancierung. Und weiter: «Mit der Möglichkeit auf besonders rasche Lieferung – sogar noch am selben Tag – schaffen wir für unsere Kundinnen und Kunden in Zürich ein neues und bequemes Einkaufserlebnis.»

«Sehr zufrieden»

Noch läuft die Testphase – allerdings wird das Pilotprojekt immer grösser. «Aktuell sammeln wir viele wertvolle Erfahrungen im Bereich Lebensmittel-Onlinehandel und sind mit dem Testlauf sehr zufrieden», antwortet die Medienstelle von Aldi Suisse auf eine Anfrage von Konsider. «Die Erweiterung des Testgebiets über den Raum Zürich hinaus schreitet erfolgreich voran.»
Tatsächlich ist Aldi Now in den letzten Monaten aus der Stadt Zürich hinaus gewachsen: Beliefert werden auch weite Teile der Agglomeration – und die Online-Waren sind inzwischen auch in Bern, Basel, Winterthur und St. Gallen erhältlich.
Eine Ausdehnung auf die ganze Schweiz sei abhängig vom weiteren Verlauf der Testphase, teilt das Unternehmen weiter mit. Für eine abschliessende Beurteilung zur Kundenentwicklung sei es noch zu früh.
«Die Resonanz ist allerdings sehr positiv und das Angebot kommt bei unseren Kundinnen und Kunden gut an.»
  • e-commerce
  • aldi
  • handel
  • food
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Migros engagiert einen weiteren Top-Manager von aussen

Florian Decker kommt von Edeka in Hamburg. Er wird eine neue Direktion zur zentralen Beschaffung des M-Konzerns führen.

image

Lidl Schweiz: Nicholas Pennanen bleibt

Der designierte Schweiz-Chef kommt auf eine neue Position in der Lidl-Stiftung. Zugleich kommt es zu anderen Rochaden zwischen Lidl Schweiz und Lidl Österreich.

image

Migros: Schon viele feste Stellen in temporäre Jobs umgewandelt

In einem Interview deutete Konzernchef Mario Irminger an, wo die nächsten Positionen wegfallen.

image

Schon wieder: El Tony Mate ist Marke des Jahres

Zum ersten Mal konnte eine Marke beim Promarca-Preis ein zweites Mal hintereinander gewinnen.

image

Emmi setzt jetzt auch auf heissen Kaffee

Der Milchverarbeiter übernimmt die Luzerner Kaffeerösterei Hochstrasser.

image

Rossmann plant forsches Tempo in der Schweiz

Der Drogerieriese liebäugelt auch mit der Übernahme einer kleineren Kette.