Bericht: Coop hat Lebensmittelpreise teils stark erhöht
Eine Analyse der «Neuen Zürcher Zeitung» zeigt: Der Detaillist hat die Preise für jedes zweite von untersuchten 2'700 Lebensmitteln angehoben.
24.05.2023Lebensmittel sind diesen Frühling in der Schweiz 5 Prozent teurer als vor einem Jahr. Das zeigt der Landesindex für Konsumentenpreise. Dass es je nach Produkte sehr grosse Unterschiede gibt, macht eine Analyse der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ) klar, die 2'700 Artikel aus dem Food-Segment von Coop auflistet.
Der Detailhändler hat zwischen Mai 2022 und Mai 2023 bei über der Hälfte der Produkte die Preise erhöht. Tiefer lagen diese nur bei 4 Prozent, darunter auffallend viele Gemüse- und Früchtesorten, wie die Zeitung schreibt.
Jedes vierte Billigprodukt ist 20 Prozent teurer
Ebenfalls «auf breiter Front» von Preiserhöhungen über 50 Prozent betroffen sind laut der Auflistung Artikel der hauseigenen Billiglinie Prix Garantie und der mittelpreisigen Marke Qualité&Prix. Bei gut einem Viertel der Produkte aus diesem Segment lägen die Preise um mindestens 20 Prozent höher als im Vorjahr, so die Analyse.
Das erstaunt: In seiner «Coopzeitung» hat der Händler in den letzten Wochen teils starke Preissenkungen bei Prix-Garantie-Produkten publik gemacht. Coop-Chef Philipp Wyss hatte zudem im April gegenüber «20 Minuten» eine «gute Nachricht» zu Preissenkungen und einer «Normalisierung der Teuerungsrate» verbreitet.
Immer noch besser als im Ausland
Dass nun die Preiserhöhungen (und auch -senkungen) im Tiefpreissegment extremer ausfallen als im Durchschnitt und insbesondere bei den höherpreisigen Produkten, erklärt die «NZZ» mit den knapper kalkulierten Margen in diesem Bereich. Bei kleineren Preisen fallen zudem Ab- und Aufschläge stärker ins Gewicht.
Insgesamt, so die Zeitung, sind die Schweizer Konsumenten im Vergleich etwa zu den deutschen besser über die Inflationsphase der letzten zwölf Monate gekommen. Ein Beispiel: Quark kostet in Deutschland heute doppelt so viel wie vor einem Jahr. Bei Coop Prix Garantie stieg der Preis dagegen nur um rund 8 Prozent.
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