Buero.de will nun doch keine Galeria-Filialen übernehmen

«Schön hier» hiess das Konzept, mit dem der Onlinehändler Dutzende Filialen übernehmen wollte. Schön wär's gewesen.

23.12.2022
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Bild: PD Galeria Kaufhof
Zu schön, um wahr zu sein: Buero.de zieht sich aus den Verhandlungen um die Übernahme von Filialen des illiquiden deutschen Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzerns zurück, wie unter anderem das «Manager Magazin» heute berichtet.
Vor drei Wochen hatte der Onlinehänder Buero.de angekündigt, 47 Filialen des Warenhauskonzerns mit 5'500 Angestellten zu übernehmen. Die Idee des Buero.de-Chefs Markus Schön war es, diese in «Schön hier» umzutaufen und dort ein «Gefühl der Heimat und des Zuhauses» zu vermitteln.

Neue Interessenten

Andererseits: Ein bisschen Rettung naht. Wie die Nachrichtenagentur DPA vorgestern berichtete, haben sich bei den Insolvenzverwaltern des Galeria-Konzerns inzwischen neue Interessenten gemeldet. «Wir gehen davon aus, dass es im Laufe des Januars des kommenden Jahres Klarheit darüber geben wird», wird ein Sprecher der Warenhausgruppe zitiert.

Kritik an Besitzer Benko

Lauter wird die Kritik in Deutschland an der Besitzerin von Galeria-Karstadt-Kaufhof, der österreichischen Signa-Gruppe, in deren Besitz sich auch die Schweizer Globus-Warenhäuser befinden. Mehrheitseigner René Benko wird zum Beispiel vorgeworfen, er «versilbere» die noch vorhandenen Filialen der Gruppe.
Gleichzeitig griff der Eigentümer des deutschen Modeunternehmens Trigema, Wolfgang Grupp, Benko diese Woche frontal. Benko habe die Grundstücke und die Immobiliengesellschaft «in die eine Tasche gesteckt und die Betreibergesellschaft in die andere Tasche». «Und die Betreibergesellschaft hat er zweimal in die Insolvenz gehen lassen.»
Wo dessen Verantwortung gegenüber den 17'000 Mitarbeitern sei, fragt Grupp, der glaubt, dass die Interessen der Gläubiger schlecht vertreten seien.
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