«Schön hier»: Eine Vision für die angeschlagenen Galeria-Warenhäuser

Der Online-Händler Buero.de will in Deutschland reihenweise Kaufhaus-Standorte übernehmen. Erste Ideen dazu: Unterm Namen «Schön hier» sollen die Geschäfte ein «Gefühl der Heimat» vermitteln.

1.12.2022
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Soll von Buero.de übernommen werden: Galeria-Filiale in Fulda | Bild: PD Galeria
Vor drei Wochen wurde bekannt, dass der Onlinehändler Buero.de 47 Filialen der schlingernden Galeria Kaufhof GmbH mit rund 5'500 Mitarbeitern übernehmen möchte.
Und die grosse Frage lautete: Was erhofft sich Buero.de-Chef Markus Schön davon? Wie kann das gut gehen?
Nun wird langsam ersichtlich, wohin die Reise gehen könnte. Die meisten der Wunschstandorte, die Buero.de schlucken will, liegen in Gross- und Mittelstädten. Mit dabei ist aber auch sind die hinter der Schweizer Grenze liegenden Filialen in den Kleinstädten Lörrach und Singen.

Der Chef hat den neuen Namen

Von Beginn weg kannte der Vorstandsvorsitzende von Buero.de, Markus Schön, bereits den Namen für die neue Kaufhauskette: «Schön hier». Den liess er am 8. November 2022 schützen.
Buero.de hat sich auch rund 100 Domains gesichert, bei denen die gewünschten Standorte mit dem möglichen Namen der Warenhäuser kombiniert werden, zum Beispiel www.fulda-schoen-hier.de. Wer diese anwählt, landet aktuell bei Buero.de.

«Gefühl der Heimat»

«Wir wollen an den 47 Standorten Einkaufserlebnisse schaffen, die die Kundinnen und Kunden mit ‹Schön hier› verbinden und ihnen ein Gefühl der Heimat und des Zuhauses vermitteln», antwortet der mittelständische Büromaterialhändler in Medienberichten auf die Frage nach der Strategie für Galeria.
Mehr zum Thema:
«Das Warenhaus wird wieder mal umgebaut.»«These: Am Ende überleben in Deutschland nur 30 von 131 Galeria-Filialen.»
Auch Regionalität und Nachhaltigkeit sind Schlagworte, die Schön in den Mund nimmt. «Wir haben ganz viele guten Idee, die wir in den letzten Jahren mit Handelsexperten entwickelt haben», liess der Buero.de-Chef gegenüber dem TV-Sender RTL verlauten.
Gespräche mit den Insolvenzverwaltern haben offenbar noch nicht begonnen, seien aber aufgegleist. Das Investitionsvolumen soll im dreistelligen Millionenbereich Euro-Bereich liegen. Eine Million sei bereits ausgegeben.

Mieten und umgestalten

Schön will die Standorte von Galeria Kaufhof nicht kaufen, sondern mieten. Allerdings soll die komplette Gestaltung und teilweise auch das Konzept der Kaufhäuser geändert werden. Und das digitale Angebot würde eine grössere Rolle spielen.
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Buero.de-Chef Markus Schön | Bild: RTL.de / Screenshot
Markus Schön ist gegenwärtig auf vielen Medienkanälen präsent. Ob er und sein Unternehmen mit den Insolvenzverantwortlichen für Galeria Kaufhof ins Geschäft kommt, ist aber noch völlig offen.
Andere Interessenten sind bis anhin nicht aufgetaucht. Doch das muss nichts heissen: Zum Zuge kommt am Ende nicht unbedingt jener Interessent, der seinen Kopf am weitesten zum Fenster hinausstreckt.
  • Weiterlesen / Quellen: «Fashionnetwork», RTL, 24Rhein, «Stuttgarter Nachrichten».

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