Casino, Rewe: Detailhändler setzen auf das Tier
Die französische Supermarktkette Casino startet die Testfiliale «Animalerie», Rewe tritt mit seiner Onlinetochter «Zooroyal» in den stationären Handel ein.
28.11.2022Während der letzten zwei Jahren hat eine Sparte von den Lockdowns profitiert wie kaum eine andere: der Handel mit Zoobedarfsartikeln. Grund: Seit 2020 stieg in der Schweiz die Zahl der Hauskatzen um 7,6 Prozent, die der Hunde um 8 Prozent; dies zeigt eine Statistik des Verbandes für Heimtiernahrung.
Gestiegen sind die Heimtierzahlen auch in Frankreich und Deutschland (hier, hier). Und davon profitieren sowohl die spezialisierten Retailer (in der Schweiz etwa Qualipet oder Fressnapf) sowie die klassischen Zoohandlungen – aber auch die Detailhandelsriesen wollen sich ein Stück abschneiden.
Casino mit «Animalerie»
Kaum ein Zufall deshalb, dass die französische Nummer 5 im Detailhandel, Casino, letzte Woche seine erste Zoohandlung mit Namen Animalierie im 16. Pariser Arrondissement eröffnet hat. Es befindet sich im Shoppingzentrum Belles Feuilles und weist laut LinkedIn-Eintrag des verantwortlichen Category Managers Loic Lefort ein Sortiment von 1'400 Artikeln auf, für «Pflege, Ernährung, Spiel und Gassi gehen».
Das Pilotprojekt soll zeigen, ob die Kundschaft und deren vierbeinige Begleiter – die übrigens in der Filiale willkommen sind – ihren Tierbedarf unter dem Dach des benachbarten Detailhändlers einkaufen will.
1'400 Artikel: «Animalerie» von Casino | Bild: Loic Lefort / LinkedIn
Rewe mit «ZooRoyal»
In Deutschland wiederum ging bereits im April 2022 eine Pilotfiliale von «ZooRoyal» an den Start. Die 2008 gegründete Marke war zuvor ausschliesslich im Onlinehandel tätig gewesen; sie gehört zur Rewe-Gruppe, die Nummer 2 im Einzelhandel unseres nördlichen Nachbarn.
Der Tier-Fachmarkt steht in Norderstedt nördlich des Flughafens Hamburg und bietet auf auf 1'800 Quadratmetern 12'000 Artikel an. Er vertreibt sowohl Eigen- wie Fremdmarken.
ZooRoyal-Filiale von Rewe | Bild: PD ZooRoyal
Ebenfalls für die Ausweitung des Geschäftes mit Fifi und Mitzi spricht der (menschliche) Trend der letzten Jahre zu (tierischen) Premiumprodukten. Stichworte: Humanization und Premiumization. Hier ist die Wertschöpfung noch einmal einen Happen grösser als bei den günstigeren, konventionellen Tierfutterangeboten.
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