Überraschung: Der Anteil der Bio-Lebensmittel im Verkauf ist gestiegen
Der Marktanteil von Bio-Food am gesamten Lebensmittelumsatz im Schweizer Detailhandel kletterte letztes Jahr von 9,9 auf 11,2 Prozent.
21.03.2023Der Umsatz mit Lebensmitteln im Schweizer Detailhandel sank laut dem Biobarometer des Bundesamtes für Landwirtschaft 2022 gegenüber dem Vorjahr um 4,6 Prozent auf 29,3 Milliarden Franken.
Auch die Bio-Lebensmittel litten dabei, sie erlebten einen Rückgang um 2,2 Prozent; doch verglichen mit dem Nicht-Bio-Food schnitten sie besser ab; denn im letzteren Bereich sanken die Umsätze um 5 Prozent.
In Umsatzzahlen: Die Verkäufe von Bio-Lebensmitteln in der Schweiz erreichten im letzten Jahr 3,2 Milliarden Franken – gleich viel wie 2020. Konventionelle Foodartikel wurden im Wert von 26 Milliarden Franken verkauft – und damit deutlich weniger als 2020.
Der Schweizer Lebensmittelhandel 2018 bis 2022 | Illustration: PD Biobarometer, Bundesamt für Landwirtschaft
Angesichts des kräftigen Umsatzverlustes bei konventionell hergestellten Lebensmitteln im letzten Jahr hat sich der Bio-Anteil im Lebensmittelhandel von 10 auf über 11 Prozent erhöht.
Zudem ist in der Mehrjahresbetrachtung die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln im Detailhandel deutlich gewachsen, schreibt das Bundesamt.
Jeder Zweite kauft häufig Bio-Produkte
Auch der Anteil an Konsumenten, der «täglich Bio-Produkte konsumiert», ist gestiegen – von 17 Prozent im Jahr 2020 auf 19 Prozent im Jahr 2022, so die Ergebnisse des Biobarometers weietr.
Dazu wurden 1'000 Personen in der Deutsch- und Westschweiz befragt. Rund die Hälfte gab an, «häufig» Bio-Produkte zu kaufen, ein weiteres Drittel tue dies «gelegentlich bis eher häufig».
Die «Bio-Konsumhäufigkeit» ist gemäss dem Bericht in den Covid-Jahren stark gestiegen. Grösste Barriere beim Kauf von Bio-Lebensmitteln seien die höheren Preise gegenüber konventionellen Produkten.
Bio-Konsumhäufigkeit gemäss einer Umfrage unter 1'000 Konsumenten | Illustration: PD Biobarometer
Gegenüber 2020 habe der Faktor Preis als Kaufbarriere an Bedeutung hinzugewonnen. Dies deute auf eine wachsende Preissensibilität der Schweizer Bevölkerung hin.
Konsumenten halten IP für Bio
Die Ergebnisse sind allerdings mit Vorsicht zu geniessen: Laut der Umfrage gehen nämlich 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung fälschlicherweise davon aus, dass es sich beim IP-Suisse-Label (Marienkäfer) um ein Bio-Label handle.
Auch die Handelsmarke Naturafarm (von Coop) werde häufig für eine Bio-Handelsmarke gehalten. Jedoch liege der Verwechselungsgrad deutlich tiefer als derjenige beim IP-Suisse- Label.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Detailhandelsumsätze: Kleiner Lichtblick im Oktober
Insbesondere im Non-Food-Bereich stiegen die Verkäufe im Herbstmonat etwas an.
Orell Füssli nominiert Pascale Bruderer für den Verwaltungsrat
Gleichzeitig hebt das Drucktechnik- und Buchhandelsunternehmen die Prognosen für das laufende Jahr.
CoffeeB: Migros bekommt weiteren Vertriebskanal in Deutschland
Das Kaffeebällchen-System von Delica wird bald auch über den Discounter Netto verkauft. Zu einem erstaunlichen Preis.
Amazon eröffnet in London einen Secondhand-Laden
Der Onlineriese wird stationär, um sparsamen Kunden auf die Weihnachtssaison hin Gebrauchtwaren und Reparaturen schmackhaft zu machen.
Nestlé entwickelt Neo-Milch mit weniger Laktose und weniger Kalorien
Das Produkt namens N3 soll «als Basis für die nächste Generation von Nutrition-Produkten dienen».
Die Tarte Citron kommt jetzt aus dem Automaten
Das nächste Shop-Experiment findet sich in Frankreich: Dort lanciert eine Premium-Konditorei einen 24-Stunden-Store.