Der nächste Plattfuss: Reno ist insolvent
Die bekannte deutsche Schuhhandelskette war erst im Oktober übernommen worden.
29.03.2023Die Schuhandelsgruppe Reno hat heute Insolvenz angemeldet. Dies berichtet die «Wirtschaftswoche», und es wurde vom provisorischen Insolvenzverwalter in Hameln bestätigt. Die Gruppe führt europaweit rund 300 Filialen. Der Online-Shop ist bereits geschlossen.
Laut dem Insolvenzverwalter dürften rund 1'100 Reno-Angestellte betroffen ein. Hierzulande führt das Unternehmen 17 Filialen, sie befinden sich alle in der Deutschschweiz.
Der Zusammenbruch fügt sich in eine zunehmend lange Reihe von Schuhhändlern, die durch die aktuelle Konsum- und Preis-Krise in den Abgrund gestossen werden. Bekannte frühere Opfer sind Görtz und Salamander in Deutschland sowie Vögele in der Schweiz.
Teils ist die Meldung doch auch überraschend: Reno war erst im vergangenen September mit allen Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie mit dem Onlineshop übernommen worden. Dabei kündigten die Detailhandelsgruppe CM Sports und deren Kooperationspartner GA Europe – eine Private-Equity-Firma – an, die Marke neu zu beleben.
Alte Bekannte
Beide Käufer, CM und GA, waren auch hierzulande in der Branche bekannt: Gemeinsam hatten sie auch vor gut einem Jahr Vögele Shoes von der polnischen CCC-Gruppe übernommen.
Vögele wiederum wurde Ende November geschlossen; die Kette hatte zu diesem Zeitpunkt noch 28 Filialen geführt und war immer noch die zweitgrösste Schuhandels-Gruppe in der Schweiz gewesen.
Wie der «Blick» im Dezember berichtete, waren die Reno-Filialen in der Schweiz unter dem Vorwand eines «Totalausverkaufs» während einiger Tage geschlossen worden, um kurz darauf erneut zu öffnen und unter anderem auch Waren aus den geschlossenen Vögele-Filialen zu verkaufen. Der Blick schloss daraus: «Totalausverkauf, kurze Schliessung, neues Schuhsortiment. Wie auch in Wil ein geschickter Winkelzug der Reno-Chefs, um alte Ware loszuwerden, das Sortiment zu bereinigen.»
- Online-Schuhhandel ist meistens defizitär.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Denner: +1.1 Prozent. Fenaco: +1.2 Prozent.
Die ersten Signale aus der Lohnrunde im Detailhandel stellen klar: Es reicht bestenfalls für den Teuerungsausgleich. Und auch das nur knapp.
Was ist der direkteste Weg zur Würfelbouillon?
Eine britische App führt die Kunden durch den Supermarkt – entlang dem Einkaufszettel. Auf Wunsch auch nach dem Prinzip Kochbox.
Temu und Shein: 13 Verbände fordern den Bundesrat zum Handeln auf
Dabei soll die Regierung möglichst noch vor dem Weihnachtsgeschäft ein deutliches Signal aussenden.
Parkplätze vor dem Laden? Lieber nicht!
Neue Daten zur ewigen Parkplatz-Debatte: In Shopping-Zonen könnten parkierte Autos den Einkaufsbummel eher verderben.
Decathlon plant 6'000-Quadratmeter-Store in Spreitenbach
Im laufenden Jahr eröffnet(e) der Sportartikel-Händler sieben Standorte in der Schweiz – nächstes Jahr folgt nun die grösste Filiale.
Budget bis 2029 gesetzt: Galaxus setzt weiter aufs Ausland
Die Migros stellte die Europa-Strategie des Online-Händlers auf den Prüfstand – und glaubt daran. Vor allem an Deutschland.