Dufry überrascht sich selber positiv
Der Basler Reise-Detailhandelskonzern lag 2022 bei Umsatz und Gewinn über den Prognosen. Schub verlieh die Öffnung Chinas im vierten Quartal.
7.03.2023Airport-Store von Dufry, hier in Alicante | Bild: PDMit einem Umsatz von 6,88 Milliarden und einem Betriebsgewinn (Ebitda) von 600 Millionen Franken schneidet der Basler Detailhändler und Dutyfree-Spezialist Dufry deutlich besser ab als noch vor einem halben Jahr prognostiziert.
Dem Konzern verlieh die Öffnung Chinas zum Ende des Jahres zusätzlichen Auftrieb, so dass in der Region Asien-Pazifik ein Plus von 150 Prozent alleine im vierten Quartal zustande kam.
Aber auch sonst profitierte der auf vielen Flughäfen tätige Einzelhändler von der Normalisierung im Reiseverkehr. In der Region Europa/Mittlerer Osten/Afrika etwa verdoppelten sich die Umsätze 2022 dank dem Ende der Covid-Einschränkungen.
Besonders starkes Wachstum verzeichneten die Aktivitäten von Dufry in den Ländern und Regionen Türkei, Griechenland, Naher Osten, Südeuropa und Afrika, die vom wieder erstarkten Ferienreiseverkehr profitierten.
Xavier Rossinyol – der CEO auch nach der Fusion mit Autogrill – hält die guten Zahlen für 2022 für bemerkenswert, «wenn man den anhaltenden makroökonomischen Gegenwind durch Inflation, steigende Zinssätze und Reiseunterbrechungen berücksichtigt».
Der Dufry-Chef sieht die Fusion mit Autogrill «auf dem besten Weg». Er will die Transaktion gegen Ende des zweiten Quartals abschliessen und gleichzeitig die Umsetzung von «Destination 2027» – einschliesslich «der Integration beider Unternehmen und der Realisierung der damit verbundenen Synergien» – vorantreiben.
Laut italienischem Recht werde Dufry in Kürze ein öffentliches Pflichtumtauschangebot für die verbleibenden Autogrill-Aktien lancieren, mit der Erwartung, die gesamte Transaktion gegen Ende 2023 abschliessen zu können.
Optimismus und Skepsis für 2023
Dufry schätzt, dass der Nettoumsatz im Februar 2023 um 70 Prozent gegenüber der Vorjahrsperiode gestiegen sei. Der Konzern sieht weiterhin eine starke Nachfrage und «positive Trends bei allen Schlüsselindikatoren» voraus.
Angesichts der begrenzten Sichtbarkeit des geopolitischen Umfelds, der wirtschaftlichen Lage und der damit verbundenen Konsumentenstimmung sowie der operativen Herausforderungen in der globalen Reisebranche bleibe man jedoch «wachsam».
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