E-Commerce: Temu ist jetzt auch auf dem Schweizer Markt
Das chinesische Online-Billigwarenhaus richtet sich gezielt an die hiesige Kundschaft. In den USA hat Temu bereits Shein verdrängt.
16.06.2023Vor einem Jahr nirgends…
…bald ein Politikum?
- Temu bietet Ultra-Billig-Produkte. Auf der Schweiz-Seite kann man beispielsweise einen Bikini für 10.80 Franken erwerben, ferner Herren-Slipper für 16.60 Franken oder kabellose Kopfhörer von Lenovo für 9.59 Franken. Jeweils mit Gratisversand, geliefert per DPT und Swiss Post, und einer Frist von 90 Tagen für Gratisretouren.
- Temu arbeitet mit Gamification. Wer den Shop ansteuert, nimmt oft zuerst einmal an einem Gewinnspiel teil – und gewinnt natürlich. Zum Beispiel einen Rabatt oder ein «Startguthaben».
- Temu hat Strukturvertrieb-Komponenten. Je mehr neue Anmeldungen anderer Nutzer man generiert, desto mehr der Artikel bezieht man kostenlos. Eine Art Multilevel-System sorgt dafür, dass die aktivsten Kunden-Akquisiteure Gratisprodukte im Wert von mehreren hundert Dollar bestellen können, wie das Magazin «Time» recherchierte.
- Temu ist eine Rabattmaschine. Den Kunden werden pausenlos neue Rabatte angepriesen (wobei es unmöglich ist herauszufinden, welches der «Originalpreis» war oder ob es einen solchen überhaupt je gegeben hat).
- Weitere Nudging-Komponenten sind die Zeit-Ticker, die auf verschiedenen Ebenen zu einem raschen Abschluss herausfordern, sowie omnipräsente Bewertungen, die konsequent zufriedene Kunden signalisieren.
- Siehe auch: Alibaba drängt nach Europa.
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