Fenaco testet Kulturfleisch-Produktion im Bauernhof
Der Agrarkonzern macht mit beim holländisch-deutschen Projekt Respectfarms. Es geht um die Frage: Wäre In-Vitro-Fleisch für die Schweizer Landwirtschaft ein gutes Geschäft?
24.01.2023Bild eines Hofs, auf dem Fleisch «kultiviert» wird | Visualisierung: Youtube / Respectfarms (Screenshot)Der Schweizer Agrarkonzern Fenaco beteiligt sich am holländisch-deutschen Projekt Respectfarms. Dieses soll klären, ob und wie bestehende Bauernhöfe mit Viehzucht in Produktionsstätten für «kultiviertes» (i.e. In-Vitro-)Fleisch umgewandelt werden könnten (Konsider hat darüber berichtet).
Fenaco argumentiert – wie die Inititanten von Respectfarms –, dass eine dezentrale Produktion von Fleisch in Zellkulturen auf bestehenden Bauernhöfen nachhaltiger sein könnte als in der Fabrik.
«Die Landwirtinnen und Landwirte bauen auf ihrem Ackerland die Rohstoffe für die Nährlösung an und kultivieren danach das Fleisch in Fermentern direkt auf ihren Höfen.» Dies ermögliche eine nachhaltige lokale Produktion und zugleich eine maximale Wertschöpfung für die Bauernbetriebe.
Machbarkeitsstudie für 2023 vorgesehen
«Wir haben lange nach einem Projekt mit diesem Ansatz gesucht und sind mit Respectfarms endlich fündig geworden», wird Christian Consoni zitiert, der Leiter der Division Lebensmittelindustrie bei Fenaco.
Vision von Respectfarm: Bauernhof, auf dem In-Vitro-Fleisch produziert wird.
Eine erste Machbarkeitsstudie soll dieses Jahr noch durchgeführt werden. Falls die Sache wirtschaflich erscheint, könnte mit dem Bau des «weltweit ersten Kulturfleischbauernhofs» gestartet werden.
Fenaco bringt Geld und Erfahrung ein
Respectfarms wird von verschiedenen Unternehmen, Forschungsinstitutionen und Stiftungen aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland sowie einem Landwirtschaftsbetrieb in den Niederlanden gefördert.
Modell einer «Future Farm» | Visualisierung: Respectfarms
Fenaco sei Teilsponsorin des Projekts und unterstütze es als einzige landwirtschaftliche Organisation ausserhalb der Niederlande. Neben einem finanziellen Beitrag bringt die Genossenschaft ihr «agronomisches Wissen und ihre grosse Erfahrung im Bereich der Lebensmittelverarbeitung» in das Projekt ein.
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