Die nächste Insolvenz: Görtz

Die deutsche Schuhhandels-Kette ist in Schieflage. Sie erklärt es mit «enormer Kaufzurückhaltung».

7.09.2022
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Der Flagship Store von Görtz in Düsseldorf mit Café   |   Bild: PD
Der deutsche Schuhandels-Konzern Görtz hat ein so genanntes Schutzschirmverahren beantragt. Das heisst: Das Unternehmen ist eigentlich insolvent und bekommt vom Gericht Zahlungsaufschübe zugestanden, so dass das Management selber eine Sanierung versuchen kann.
Görtz ist der zweite prominente Konsumgüter-Name, der diese Woche in Deutschland in Schieflage geriet: Anfang Woche wurde bekannt, dass der Hygienepapier-Herseller Hakle zahlungsunfähig ist.
Das Schuhandels-Unternehmen Görtz, 147 Jahre alt, führt derzeit 160 Filialen in 90 Städten in Deutschland und Österreich.

Der Fall Pasito

In der Schweiz wurde das Unternehmen bekannt, als es 2010 den Schuhändler Pasito-Fricker übernahm – und bereits 2014 wieder abstiess. Pasito wurde später ein Covid-Lockdown-Opfer und musste im Mai 2020 den Betrieb einstellen; die verbleibenden 23 Filialen wurden geschlossen.
Görtz erklärt die aktuelle Schieflage mit dem Ukraine-Krieg, der hohen Teuerung und den steigenden Energiepreisen. All dies habe zu «enormer Kaufzurückhaltung in den Filialen und im Onlinegeschäft» geführt.
Zuvor schon verspürte das Unternehmen allerdings einen stetigen Rückgang der Verkaufszahlen, die Umsätze sanken von 360 Millionen Euro im Jahr 2010 auf knapp 200 Millionen im Jahr 2020 – wobei es dem Management vor allem nicht gelang, eine Online-Strategie aufzubauen (mehr).
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