Heimelektronik-Markt: Durststrecke bis 2025

Die Umsätze sollten auch dieses Jahr fallen, erwartet GfK. Besonders flau ist das B2B-Geschäft mit technischen Konsumgütern.

22.02.2024
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Symbolbild: Sahand Babali on Unsplash von: on Unsplash
Wer in den letzten Monaten die Problem- oder gar Notfall-Berichte über Fust, Interdiscount, Melectronics, Microspot, MediaMarkt oder Steg Electronics gelesen hat, der staunt jetzt vielleicht ein bisschen: Denn das Marktvolumen für technische Konsumgüter ging letztes Jahr um 3,5 Prozent zurück.
Dies meldet die Marktforschungsfirma GfK. Erstaunlich ist das, weil dieser zahlenmässige Rückgang in einem durchaus moderaten Bereich liegt; er entspricht etwa dem Rückgang im Food-Bereich im Vorjahr 2022, und der wurde eigentlich auch kaum weiter beachtet.
Mehr noch: Verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 lag das Umsatzvolumen 2023 laut GfK-Berechnungen um fast 400 Millionen Franken höher: Es erreichte 5,5 Milliarden Franken.
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Quelle / Grafik: GfK
Allerdings veränderte sich im Corona-Boom, den der Heimelektronik-Markt erlebte, auch das Verhalten: «Die Konsumenten kaufen inzwischen deutlich öfter Online oder aber auch regional stationär ein», so der neue Report: «Von dieser Entwicklung konnten spezialisierte Online-Händler sowie auch der Fachhandel profitieren.»
Mit Rückgängen kämpften derweil Einkaufscenter, Fachmärkte und auch Geschäfte mit bislang attraktiven Lagen.

«Marktsättigung»

«Bei der hohen Nachfrage nach technischen Konsumgütern handelte es sich während den letzten drei Jahren um vorgezogene Investitionen», erklärt GfK-Branchenexperte Luca Giuriato: «Es macht sich deshalb eine Marktsättigung bemerkbar.»
Besonders ausgeprägt war das Auf und Ab im Bereich B2B. Da waren die Umsätze von technischen Konsumgütern bei Geschäftskunden in den letzten sechs Jahren um mehr als das Doppelte gestiegen. Letztes Jahr ging die Investitionsbereitschaft dann aber um satte 8,7 Prozent zurück – also um 120 Millionen Franken.
Im privaten Bereich waren die Kurven deutlich flacher; hier sank der Umsatz letztes Jahr um 1,7 Prozent.

Smartphone-Inflation

Insgesamt blicken die GfK-Forscher nun recht skeptisch nach vorne. Bereits vierte Quartal 2023 harzte besonders stark – die Menschen kaufen vorsichtiger ein. Diese Zurückhaltung dürfte 2024 bleiben: Die GfK-Umsatzprognose für den Heimelektronikmarkt Schweiz liegt bei einem Minus von 3 bis 5 Prozent. Eine Erholung sei frühestens 2025 zu erwarten.
Allerdings gab es zuletzt auch einige Gewinnerkategorien – insbesondere die Spielkonsolen gehörten dazu (Umsatz +40 Prozent).
Bei den Smartphones gab es auch einen schönen Zuwachs (+7 Prozent Umsatz), allerdings bei leicht tieferen Stückzahlen. Bemerkenswert war zudem, dass 2023 rund 150'000 Refurbished-Smartphones verkauft wurden – ein Plus von 35 Prozent.
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