Ikea schliesst sein Kreativ-Labor in Kopenhagen
Seit zehn Jahren finanzierte der Möbelkonzern eine spezielle Innovations-Spielwiese. Nun wird sie geschlossen – denn alle Ziele seien erreicht.
30.08.2023Bild: PDKnapp zehn ein Jahrzehnt nach dem Start wird die Kreativ-Schmiede «Space10» an diesem Donnerstag geschlossen. Das «Innovations-Labor» war 2014 in Kopenhagen gegründet worden – als Teamwork des Möbelriesen Ikea mit der dänischen Design-Gruppe «ArtRebels».
Das Prinzip dabei: Die Leute im Space10 erfinden, designen und entwickeln frei und unabhängig; und Ikea bezahlt die Kosten. Wobei die Schweden einen Anspruch setzten: nämlich dass die Ideen aus dem Space einen Beitrag zu einer besseren Welt liefern.
Womit sie wiederum dazu beitragen, dass Ikea eine relevante Marke bleibt beziehungsweise relevanter wird.
Zu den Ideen respektive Erfindungen des Kreativ-Schmiede gehörten unter anderem Insektenburger (die dann von Ikea aber verschmäht wurden), Vegan-Kötbullar (die tatsächlich den Weg in die Ikea-Restaurants fanden), Ultraleicht-Sofas, Designer-Möbel aus Altpapier, selbstfahrende Kaffeebars oder Urban-Gardening-Möbel fürs Zuhause.
Zusammenklapp- und herumtragbar: «Couch in an envelope» von Space10 | Bild: PD
Ikea und die Space10-Gründer erklären die Schliessung jetzt als normalen und geplanten Schritt. Dass das Projekt nicht ewig dauere, sei von Anfang an klar gewesen, und ein wichtiges Ziel sei erreicht: nämlich den Konzern zu prägen und zu infiltrieren.
«Letztlich haben wir alle Ziele erreicht, die wir uns setzten, als wir die Zusammenarbeit starteten», sagt Mitgründer Simon Caspersen zum Business-Tech-Magazin «Fast Company».
Auch Jon Abrahamsson Ring, der CEO der Inter-Ikea-Holding-Gruppe, betont die Wirkung der Kreativschmiede für die Firmenkultur: Die Kooperation sei «eine grossartige Lernerfahrung mit vielfältigen Erfolgen und Ergebnissen» gewesen, so Abrahamsson Ring in der Schliessungs-Ankündigung: «Space10 hat uns herausgefordert, über den Tellerrand hinaus zu denken. Wir blickten mit ihnen eine Ecke weiter und schauten gemeinsam in die Zukunft. Sie ermöglichten neue Partnerschaften und Geschäftsvorhaben und halfen uns herauszufinden, wie wir für viele Menschen einen besseren Alltag schaffen können. Aber vielleicht am bedeutsamsten ist, dass die Partnerschaft von Inter Ikea und Space10 unsere interne Innovationskultur angeregt und uns dazu inspiriert hat, wie wir bei Ikea an Neuerungen herangehen.»
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