In Frankreich gilt neu ein Gesetz gegen Greenwashing

Kritiker finden das Regelwerk zu kompliziert. Andere möchten weitergehen und Werbung für Waren verbieten, deren Produktion viel CO2 verursacht.

4.01.2023
image
Bild von: on Unsplash
In Frankreich gilt seit Anfang Jahr: Die CO2-Neutralität eines Produkts oder einer Dienstleistung darf nur noch beworben werden, wenn sie nachgewiesen wird. Das 2021 beschlossene Gesetz – das Loi climat et résilience – soll es Unternehmen erschweren, so genanntes «Greenwashing» (französisch: verdissement) zu betreiben.
Wer seine Waren und Dienste als klimaneutral bewerben will, muss eine jährlich aktualisierte Bilanz der Treibhausgasemissionen des betreffenden Produkts vorlegen. Diese muss zudem dessen gesamten Lebenszyklus abdecken, von der vorgelagerten Produktion bis zur eventuellen Entsorgung oder Wiederverwertung.
Wenn CO2-Neutralität durch Ausgleichsmechanismen wie Zertifikate erreicht wird, müssen die Modalitäten des Ausgleichs ebenfalls Jahr für Jahr genau dargelegt werden.

Komplexe Beweisführung nötig

Das Gesetz ging 2020 aus den von Präsident Emmanuel Macron initiierten Bürgerversammlungen hervor. Diese hatten allerdings zusätzlich verlangt, dass Produkte mit hoher CO2-Belastung wie Rindfleisch in Zukunft nicht mehr beworben werden dürfen.
Während von der einen Seite kritisiert wird, dass es keine Werbeverbote für solche Waren gibt, bemängeln andere Beobachter die Komplexität des Regelwerks. Das könnte Unternehmen daran hindern, auf die Klimaneutralität ihrer Produkte hinzuweisen, selbst wenn sie eine Tatsache darstelle.
Hattip: Novethic.
  • esg
  • marketing
  • industrie
  • handel
  • food
  • non-food
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Lidl Schweiz: Nicholas Pennanen bleibt

Der designierte Schweiz-Chef kommt auf eine neue Position in der Lidl-Stiftung. Zugleich kommt es zu anderen Rochaden zwischen Lidl Schweiz und Lidl Österreich.

image

Migros: Schon viele feste Stellen in temporäre Jobs umgewandelt

In einem Interview deutete Konzernchef Mario Irminger an, wo die nächsten Positionen wegfallen.

image

Möbel: Neuer Chef für Horgenglarus

Josef Kaiser wird im Juli Marc Huber als CEO ablösen.

image

Schon wieder: El Tony Mate ist Marke des Jahres

Zum ersten Mal konnte eine Marke beim Promarca-Preis ein zweites Mal hintereinander gewinnen.

image

Emmi setzt jetzt auch auf heissen Kaffee

Der Milchverarbeiter übernimmt die Luzerner Kaffeerösterei Hochstrasser.

image

Rossmann plant forsches Tempo in der Schweiz

Der Drogerieriese liebäugelt auch mit der Übernahme einer kleineren Kette.