Supermarkt setzt auf Münz-Automaten

Der Lidl-Schwesterbetrieb Kaufland installiert in fast allen deutschen Supermärkten neue Geldsammel-Stellen – wegen guter Resonanz.

26.06.2023
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Bild: Coinbase
Da soll noch einer sagen, Bargeld sei passé. Die deutsche Supermarkt-Kette Kaufland stürzt sich ja jetzt regelrecht darauf: Sie bittet um die Münzen der Kunden. Bereits seit rund zwei Jahren betreibt die Lidl-Schwester einige Kleingeld-Wechsel-Geräte in einigen Filialen (mehr, mehr). Und nun gab das Unternehmen bekannt, dass sie diese Automaten in ganz Deutschland ausrollen wird – nachdem es das Angebot bereits jetzt leise auf 400 Filialen ausgeweitet hatte.
Bald soll man in 90 Prozent der rund 1500 Kaufland-Supermärkte einen Automaten finden, wo man seine Münzen einwerfen kann. Das Gerät spuckt dann den Gegenwert als Bon aus. Diesen kann man zum Bezahlen benutzen. Oder man kann sich die Summe an einem Kundendienst-Schalter auszahlen lassen.

9 Prozent Gebühren

In der Tat mag es praktisch sein, dass man die Metall- und Nickelmengen, die übers Jahr in einem Haushalt anfallen, mal in einem einzigen Abwurf loswird und neu verwerten kann. Allerdings kostet der Service auch etwas: Der Automat kassiert 9 Prozent Gebühren vom abgezählten Cash.
Kaufland erklärt die Münzexpansion mit der guten Resonanz bei der Kundschaft – und dies wiederum deutet an, dass viele Menschen lieber 9 Prozent berappen, als selber jeden Cent zu zählen. Obendrein könnte die Aussicht, mit dem Bon dann gleich die Einkäufe zu bezahlen, den einen oder anderen Kunden gelegentlich zu Kaufland locken.

Automaten-Boom

«Der Erfolg der Automaten bei unseren Kunden und die reibungslose Zusammenarbeit mit Coinstar haben uns dazu bewegt, die Partnerschaft nun umfassend auszuweiten», sagt Knut Harenkamp, zuständig für Vermietungen bei Kaufland Deutschland.
Der Händler muss sich selber sowieso kaum um das Angebot kümmern. Betrieben werden die Geldwechsler von der US-Firma Coinstar, die weltweit ein Netz von rund 25'000 solcher Self-Service-Stationen betreibt. Bemerkenswert dabei: Die Amerikaner erleben ein starkes Wachstum in Deutschland. Vor zwei Jahren hatten sie dort insgesamt 850 Apparate – unter anderem auch in einzelnen Edeka- und Rewe-Filialen. Heute sind es bereits 2'000 Stück. Und nun kommen alleine mit Kaufland nochmals 1'000 solcher Rüttelmaschinen dazu.
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