Lidl bringt Logistik-Zentrum vor Gericht
Der Kampf um ein neues Verteilzentrum des Detailhändlers in Roggwil geht in die nächste Runde.
1.02.2023Drei Kantone betroffen: Lage des Lidl-Projekts im Verkehrsgutachten der Gemeinde Roggwil.Auf dem so genannten Gugelmann-Areal in Roggwil will Lidl ein neues, grosses Verteilzentrum errichten. Doch der Plan stösst auf Widerstand – unter anderem, weil die Anwohner von Nachbargemeinden viel Mehrverkehr befürchten.
Und in der Tat bremste Berns Direktion für Inneres und Justiz das Projekt im Dezember aus: Der Lidl-Bau wäre zu nahe ans Wasser des Brunnbachs gekommen, der das vorgesehene Areal durchquert, befand die kantonale Instanz.
Nun wird klar: Die Sache kommt vor Gericht. Wie die «Berner Zeitung» erfuhr, hat Lidl die nächste Instanz angerufen, das Verwaltungsgericht. Und auch die Gemeinde Roggwil selber – die das Projekt bewilligt hatte –, zieht den Fall weiter. Der Hauptwiderstand erwächst nämlich nicht aus dem Standort-Ort, sondern aus Nachbargemeinden, die notabene auch in den Kantonen Aargau und Solothurn liegen. Die Bürgerinnen und Bürger von Roggwil hatten das Lidl-Pläne mit 1028 zu 834 Stimmen bewilligt.
Wirtschaftsstandort oder Bach?
Und so kritisiert Gemeindepräsident Benjamin Kurt (SVP) das Vorgehen der kantonalen Direktion unter Regierungsrätin Evi Allemann (SP): Es hätte genügt, das Bach-Problem durch kleinere Planänderungen zu entschärfen – ohne dass das ganze Projekt gestoppt worden wäre. Von der geplanten Geschossfläche ritzten nur ein paar Promille den Gewässerraum, erklärte Kurt der BZ. Zudem werde der gleiche Kanton nicht müde zu betonen, wie wichtig das Gugelmann-Areal als Wirtschaftsstandort sei.
Klar ist jedenfalls: Ein Baustart im laufenden Jahr – wie ursprünglich geplant – wird kaum noch machbar sein.
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