Lidl Schweiz schränkt Kindermarketing ebenfalls ein
Der Detailhändler hält sich wie die deutsche Muttergesellschaft künftig an die WHO-Vorgaben und verzichtet auf gewisse Werbung.
12.01.2023Die deutschen Einzelhandelsketten Lidl und Aldi Süd schränken ihr Kindermarketing ein, wie sie dieser Tage mitgeteilt haben. Beide wollen sich künftig an die Vorgaben der Weltgesundheits-Organisation (WHO) halten.
Auch Lidl Schweiz will wie die Muttergesellschaft «keine an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Kinderlebensmittel bei unseren Eigenmarken» mehr schalten, bestätigt die Medienstelle gegenüber Konsider. Dies umfasse Werbeaktivitäten in Fernsehen, Radio, Social Media und Leaflets.
Die Medienstelle von Aldi Suisse schreibt: «Die Sortimentsgestaltung und Präsentation unserer Waren werden wir entsprechend der WHO-Empfehlungen hin überprüfen. Wir behalten die Entwicklungen zu dieser zentralen Thematik weiterhin im Auge.»
Ausnahmen für Feiertagsmarketing
Allerdings: Aldi und Lidl nehmen «Produkte zu spezifischen Festen oder kulturellen Ereignissen wie z.B. Weihnachten, Ostern und Halloween» von den Einschränkungen aus.
Lebensmittelverpackungen der Eigenmarken von Lidl sollen zudem «nur noch mit Kinderoptik» versehen werden, «wenn sie die WHO-Kriterien für gesunde Lebensmittel erfüllen». Im Weiteren will Lidl das Marketing für gesunde und nachhaltige Ernährung für Kinder fördern.
WHO fordert seit 2004 Grenzen
Die WHO hat bereits 2004 erste Regeln für Kindermarketing in der Food-Branche aufgestellt. Diese richten sich vor allem an energiedichte, verarbeitete Lebensmittel – etwa Süssigkeiten, Fastfood oder Fertigpizzen.
Die Gesundheitsorganisation lehnt deren Bewerbung ab, wenn sie sich spezifisch an Kinder richtet oder an Orten stattfindet, an denen insbesondere Kinder adressiert werden können.
- Zum Thema: Werbung für Kids: Nestlé prescht voran. Der Konzern verzichtet bei süssen und kalorienreichen Produkten auf jegliches Marketing, das sich an Jugendliche unter 16 richtet.
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