Mibelle Biochemistry stärkt sich mit Nahrungsergänzung

Die Migros-Tochter darf nach einem Entscheid der EU einen Inhaltsstoff zur Verwendung in Nährstoffen anbieten. Die Sparte stellt für Mibelle ein Wachstumsfeld dar.

4.08.2023
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Schrumpelt spät: Uttwiler Spätlauber | Bild: PD Mibelle
Der Wirkstoff hat einen komplizierten Namen – PhytoCellTec™ Md Nu – und stammt aus einem einfachen Thurgauer Apfel, dem Uttwiler Spätlauber. Dieser schrumpelt später als andere Sorten, so dass seine Stammzellen heute in Kosmetikprodukten wirken und menschliche Falten glätten.
Es ist die Migros-Tochter Mibelle Biochemistry, die den Wirkstoff mittels ihrer Technologie PhytoCellTec herstellen kann – neuerdings auch als Bestandteil von Produkten, die eingenommen werden. Ende Juli hat die EU-Behörde European Food Safety Authority (EFSA) die Bewilligung dazu erteilt.
Damit steht der Vermarktung als Ingredienz in Nahrungsergänzungsmitteln nichts mehr entgegen. Auf LinkedIn verkündete Mibelle Biochemistry in der Folge unter dem Titel Exciting news, der vom Unternehmen selbst entwickelte Inhaltsstoff könne nun «als neuartiges Lebensmittel» (novel food) in ganz Europa verwendet werden. Und zwar «in Kapseln, Tabletten, Pulvermischungen und ähnlichen Applikationen», wie Dr. Torsten Grothe, Head of Food & Health bei Mibelle gegenüber Konsider ausführt.

Beitrag zu «positiver Unternehmensentwicklung»

Die neue Verwendung des aus dem Uttwiler Spätlauber geschöpften Apfelwirkstoffs könnte für die Herstellerin «zu einer positiven Unternehmensentwicklung beitragen», so Grothe. Es ist allerdings nicht das erste von Mibelle Biochemistry entwickelte Produkt, das nicht auf die Haut aufgetragen, sondern eingenommen werden kann. «Wir haben nun ein Portfolio von sieben Produkten, die wir in Europa zur Anwendung in Nahrungsergänzungsmitteln vermarkten», erklärt Grothe.
Mibelle expandiert damit in einem Segment, das Wachstum und Gewinne verspricht. Nestlé fokussiert seine Forschung aus diesem Grund stärker auf den Bereich Heatlh Science und hat in den letzten Jahren viele neue Nahrungsergänzungsprodukte lanciert – oder gleich Hersteller von solchen dazugekauft.
Auch der frisch fusionierte schweizerisch-holländische Konzern DSM-Firmenich setzt auf diese Sparte und will zum «führenden Partner zur Herstellung und Innovation in der Ernährung, der Schönheit und fürs Wohlbefinden» werden (mehr dazu hier).
Wie viel im Markt für Nahrungsergänzungen steckt, hat das US-Marktforschungsunternehmen Vantage prognostiziert: Bis 2030 sollen die globalen Umsätze mit 270 Milliarden Dollar fast doppelt so hoch sein wie 2022.
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