Migros: Stellen-Abbau möglich, Stellen-Verlagerungen sicher

Die neue Migros Supermarkt AG übernimmt auch Migros Online. Denner und Migrolino verbleiben indes beim MGB.

30.06.2023
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Freitag, 30. Juni 2023: Die Migros-Spitze präsentiert die neue Migros-Organisation.
Gestern wurde der grosse Rahmen bekannt – und vor allem meldete die Migros, wer ihre neue Supermarkt AG führen wird: Mit Guido Rast als designiertem Präsidenten, Peter Diethelm als CEO sowie Matthias Wunderlin als Chief Transformation Officer wird die Kerngesellschaft der Migros Anfang 2024 loslegen.
Am Freitag dann präsentierte die Migros-Spitze vor den Medien weitere Details. Ein Stellenabbau sei möglich, erklärte Konzernchef Mario Irminger zu einer Kernfrage. «Es kann punktuell zu Änderungen kommen», so Irminger: «Die Migros wird das aber sehr sozialgerecht gestalten.»
Ohnehin liege das Problem derzeit anderswo: Die Unternehmen hätten vor allem Mühe, überhaupt genügend Fachkräfte zu finden. So habe die Migros momentan konzernweit fast 2'000 Positionen offen. Deshalb wolle das Unternehmen den Angestellten bei der Reorganisation insbesondere auch die Möglichkeit geben, in andere Firmenteile zu wechseln.
Klar ist, dass rund 700 Personen aus dem Departement Marketing ein Wechsel bevorsteht: Sie werden ab nächstem Jahr zur Migros Supermarkt AG gehören (und nicht wie bislang zum MGB). Auf der anderen Seite ist auch klar, dass die Angestellten im Supermarktgeschäft – also gegen 30'000 Menschen – weitestgehend bei den Regionalgenossenschaften bleiben.
Zentrale Dienste würden beim MGB oder beim MSM angesiedelt, je nachdem, wo die beste Wirkung zu erwarten sei. Als konkretes Beispiel nannte Guido Rast den E-Commerce: «Migros Online ist integrierter Bestandteil des Supermarktgeschäfts und wird von der MSM geleitet», so der designierte Präsident. Und Einkauf und Sortimentsplanung werden auch unters Dach der Supermarkt AG gelangen.
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Die Struktur des Migros-Konzerns ab 2024  |  Grafik: MGB
Denner und Migrolino würden weiterhin über den MGB geführt und sollen ihre Eigenständigkeit behalten.
Bleibt die Frage, welche Rolle die Regional-Genossenschaften künftig spielen sollen. Beim Medienauftritt betonten alle Anwesenden, dass die regionale Verankerung auch in der neuen Struktur als Haupttziel verfolgt werde. Das Gros der Migros-Angestellten werde auch künftig bei den Genossenschaften sein, sagte Mario Irminger.
Die Genossenschaften seien dabei jeweils das «Kompetenzzentrum» für eine bestimmte Landesgegend, so Guido Rast: Sie stellen den Betrieb der Filialen sicher, sind sind nahe bei der Kundschaft, beschaffen regionale Produkten und sorgen für eine starke regionale Verankerung.
Grundsätzlich aber (also abgesehen von den regionalen Artikeln) sei es Aufgabe des MSM, künftig das Sortiment der Migros zu bestimmen.
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Die Führungsstruktur der Migros Supermarkt AG ab 2024  |  Grafik: MGB
Der Sitz der neuen MSM wird am selben Ort sein wie der MGB, also im Migros-Hochhaus am Limmatplatz in Zürich. Die Aktien der Supermarkt AG werden zu 30 Prozent vom MGB gehalten, zu 70 Prozent von den zehn Regionalgenossenschaften.

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