Mode Bayard: Gutes Geschäftsjahr 2022 – Zuwachs 2023
Die Handelskette plant derzeit höchstens vorsichtige Expansionsschritte – und setzt auf eine Optimierung der bestehenden Filialen.
18.06.2023Das Modehaus Bayard erzielte im letzten Jahr einen Umsatz von 155 Millionen Franken. «2022 war eines unserer besten Jahre»: Dies verriet Silvia Bayard, die Chefin und Mitbesitzerin des Walliser Unternehmens, in einem Interview mit der «Schweiz am Sonntag».
Im laufenden Jahr verzeichne Mode Bayard «flächenbereinigt bis jetzt ein kleines Plus im Vergleich zum Vorjahr», fügte sie an.
Druck auf die Kaufkraft
Bayard führt derzeit 87 Filialen – und zeichnet sich dadurch aus, dass es auf E-Commerce verzichtet. Zum Vergleich: Der andere Stationär-Spezialist im hiesigen Bekleidungshandel, Chicorée, erzielte letztes Jahr mit 176 Standorten einen Umsatz von 184 Millionen Franken; er ist aber auch deutlich günstiger positioniert.
73 Prozent des Umsatzes erzielt Bayard mit Damenmode, 27 Prozent mit Herrenmode. Ob das Plus des Frühjahrs übers ganze Jahr gehalten werden kann, sei unsicher, so Silvia Bayard im CH-Media-Interview: «Wir müssen uns nichts vormachen: Die Preise steigen, die Stromrechnungen auch, die Krankenkassenprämien ebenso. Das alles drückt auf die Kaufkraft und die Kaufstimmung.»
Druck auf die Mieten
Zu den Expansionsplänen zeigte sich die «heimliche Schweizer Modekönigin» (NZZ) vorsichtig: Bayard bekomme derzeit eine bis drei Standorte pro Woche angeboten. «Aber ich sage meistens ab. Wir haben im Verwaltungsrat entschieden, 2023 nur noch absolute Perlen in Bezug auf Miete und Lage zu übernehmen. Wir haben schon viele Filialen. Und im Vordergrund steht jetzt, aus jeder das Beste herauszuholen.»
Zu dieser Haltung trägt bei, dass Silvia Bayard offensichtlich weiterhin attraktive Standorte zu zunehmend attraktiven Preisen erwartet: «Viele Flächen werden verkleinert oder umgenutzt, neue Foodkonzepte boomen. Wir werden noch viele Veränderungen sehen. Und die Vermieter werden mit ihren Mieten runterkommen müssen.»
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