«Buitonigate»: Nestlé erzielt Einigung in Frankreich

Die Opfer des Kolibakterien-Vorfalls bei Tiefkühl-Pizzen erhalten eine Entschädigung. Die Summe bleibt geheim.

17.04.2023
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Täter und Opfer: Usine Buitoni in Caudry  |  Bild: Google Earth
Nestlé ist bei seinem Pizza-Skandal in Frankreich eine Einigung gelungen. Wie die Nachrichtenagentur AFP und diverse französische Medien melden, gelang ein «accord d’indemnisation amiable» mit den betroffenen Kunden, also eine gütliche Einigung. Welche Summe Nestlé France dabei bezahlte, gaben die Parteien nicht bekannt.
Im Frühjahr 2022 war es in der Buitoni-Fabrik in Caudry, Nordfrankreich, zu Verunreinigungen mit Coli-Bakterien gekommen. In der Folge erkrankten Dutzende Käufer der Buitoni-Tiefkühlpizza-Marke «Fraîch’Up» schwer; zwei Kinder starben – womöglich im Zusammenhang damit – an Nierenversagen.

250 Millionen gefordert

«Jede betroffene Person erhält von Nestlé France einen Entschädigungsvorschlag, der einer medizinischen Bewertung folgt und in angemessener Weise die Schwere des Schadens und die jeweilige Situation berücksichtigt», teilte Nestlé France gegenüber AFP mit.
Die Sammelkläger hatten vor einem Gericht in Nanterre eine Entschädigungssumme von insgesamt 250 Millionen Euro gefordert. Dieses Verfahren kann mit der Einigung nun zum Abschluss geführt werden. Nicht beseitigt ist damit allerdings das Strafverfahren: Die französischen Behörden ermitteln wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und auf Körperverletzung; Anklage wurde aber bislang nicht erhoben.
Die betroffene Fabrik in Caudry ist inzwischen geschlossen. Im November versuchte Nestlé, die Produktion von Tiefkühlprodukten dort wieder aufzunehmen, im März brach der Konzern die Übung definitiv ab. Das Management erklärte den Schritt insbesondere mit einem Einbruch der Nachfrage.
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