Nestlé stoppt Produktion im Buitoni-Werk Caudry

Der Absatz von Tiefkühl-Pizzen sank so stark, dass sogar die definitive Schliessung droht.

5.03.2023
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Derzeit ausser Betrieb: Usine Buitoni in Caudry  |  Bild: Google Earth
Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat am Freitag die Produktion im Buitoni-Werk in Caudry gestoppt. Erklärt wurde der Schritt mit einem «Zusammenbruch beim Umsatz».
Im Hintergrund steht, dass es in der nordfranzösischen Buitoni-Fabrik im Frühjahr 2022 zu einem Hygiene-Vorfall kam: E.Coli-Bakterien gerieten in Tiefkühlpizzen der Marken «Fraich'Up», «Four à pierre» und «Bella Napoli». Insgesamt 56 Personen wurden infiziert, einige mussten ins Spital; und Angehörige werfen den Unternehmen vor, dass womöglich zwei Kinder im Zusammenhang mit der Verunreinigung starben.

Vertrauensverlust

Im Dezember fuhr Nestlé die Produktion in Caudry wieder hoch. Dabei brachte der Konzern das Sortiment in einer kleineren Auswahl und mit aufgefrischten Verpackungen neu auf den Markt; auf den Schachteln findet sich nun jeweils auch QR-Code, der alle Erklärungen zur Hygiene liefert.
Offenbar nützte es wenig, das Publikum in Frankreich blieb skeptisch. Laut Angaben von Nestlé France brach der Tiefkühlpizza-Markt im letzten Jahr um 20 Prozent ein – und dabei wurden die Buitoni-Produkte logischerweise besonders hart getroffen.
Die rund 180 Nestlé-Angestellten in Caudry befürchten nun, dass der Produktionsstopp vom Freitag den ersten Schritt hin zur vollständigen Schliessung darstellt. Politische Vertreter der Gemeinde, des Departments und der Region forderten in einem gemeinsamen Communiqué eine rasche Klärung der Lage.
Ein Sprecher von Nestlé bestätigte gegenüber dem Fachportal «Just Food», dass die Zukunft des Standorts noch offen sei: «Trotz aller Anstrengungen um sicherzustellen, dass das Werk im Dezember 2022 unter besten Bedingungen wieder in Betrieb gehen konnte, zwingt die Verschlechterungen der Absatzaussichten Nestlé France zu einer Reaktion.»
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