Nike Korea versucht, Wiederverkauf seiner Sneaker zu verbieten

Zwischenhändler machten in letzter Zeit Wuchergewinne beim Wiederverkauf. Jetzt soll damit Schluss sein, auch für Privatkunden.

12.10.2022
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Bild von: Josh Redd on Unsplash
Die koreanische Tochtergesellschaft des US-Turnschuhherstellers Nike stoppt ab sofort alle Weiterverkäufe von neuen Sneakern der Marke. Sie versucht damit, Wuchergewinne von Zwischenhändlern zu verhindern, die in letzter Zeit astronomische Ausmasse angenommen haben. Laut einem Bericht des Branchenportals «Fashionunited» wurde ein besonders gesuchtes Modell, das zur Lancierung 2500 Dollar kostete, auf einer Wiederverkaufsplattform nach kurzer Zeit für 10'000 Dollar angeboten.
Die Masche ist seit Jahren bekannt, doch mit dem Aufkommen der Sozialen Medien und Online-Marktplätzen wuchs das simple Geschäft zu einem eigenen Gewerbezweig: Beim Verkaufsstart schnappen sich Wiederhändler möglichst viele Exemplare von Modellen, bei denen zu erwarten ist, dass sich ihr Wert in kürzester Zeit vermehrt.
Dazu setzen sie auch so genannte Bots ein, die auf den digitalen Verkaufskanälen Kaufvorgänge automatisieren.

Profis übernehmen das Geschäft

Nachdem früher vor allem Privatpersonen – insbesondere Jugendlichen, die damit ihr Taschengeld aufpolstern – Turnschuhe horteten, um sie später mit Aufschlag zu verkaufen, haben inzwischen längst professionelle Zwischenhändler das Geschäft übernommen. Deren jährliche Umsätze alleine mit Turnschuhen werden inzwischen weltweit auf 6 Milliarden Dollar geschätzt. Im Schnitt beträgt der Gewinn über 50 Prozent.
Nike Korea hat die Geschäftsbedingungen deshalb mit einem Wiederverkaufsverbot versehen und zudem einigen Zwischenhändlern eine Kauflimite angedroht. In den USA hat Nike in der Vergangenheit die Geschäftsbeziehungen mit Wiederverkäufern beendet – nicht zuletzt, um die eigenen Direktverkäufe zu stärken.
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